Neubaugebiete sorgten für lange Diskussion im Attendorner Ausschuss

Grundsätze über die Abgabe von Bauplätzen


Der Ratssaal im Attendorner Rathaus. von Adam Fox
Der Ratssaal im Attendorner Rathaus. © Adam Fox

Attendorn. Die Themen Bauen und Bauplätze haben die Gemüter in der Sitzung des Ausschusses Planen, Bauen, Klima und Umweltschutz bewegt. Während die Grundsätze über die Abgabe von Bauplätzen im öffentlichen Teil beraten wurden, ist der Grundsatzbeschluss zur Baureifmachung von Bauerwartungsland im nichtöffentlichen Teil getroffen worden.


Dieses Vorgehen sowie die Verteilung der Bauplätze nach Gruppen wurde am Montagabend, 13. Juni, ausführlich besprochen. Wer einen Blick auf die Vergabegrundsätze der Hansestadt Attendorn wirft, der stellt fest, dass dort nach sieben Gruppen kategorisiert wird. Menschen in der Gruppe 1 haben demnach die besten Chancen, einen Bauplatz zu bekommen.

Die Gruppen im Überblick. von Hansestadt Attendorn
Die Gruppen im Überblick. © Hansestadt Attendorn

Baudezernent Carsten Graumann gab an: „Die bisherige Ordnung datiert aus dem Jahr 2009. Sie war Thema im Arbeitskreis Wohnbauflächen.“ Laut Graumann sollen nun auch Nicht-Attendorner die Chance erhalten, ein städtisches Baugrundstück zu bekommen.

Am Beispiel von Neu-Listernohl erörterte Graumann, dass 14 Bauplätze an die Gruppe 2 und 28 Grundstücke an die Gruppe 3 gegangen seien. Somit hätten auch jene Bewerber erheblich höhere Chancen, die in Attendorn beschäftigt sind.

Individuelle Objektbetrachtung und Punktesystem

Als Ratsmitglied sieht sich Rolf Schöpf (CDU) verpflichtet, den Menschen aus Attendorn bei der Suche nach einem Bauplatz zu helfen. Deshalb müsse es zu einer individuellen Objektbetrachtung kommen.

Das System, nachdem die Bauwilligen ausgesucht werden, bezeichnete Meinolf Schmidt (UWG) als „absolut nicht gut“. „An erster Stelle stehen die, die ein Grundstück haben“, bemängelte Schmidt die derzeitige Regelung.

Diese Art der Verteilung sei nicht transparent. Man sollte sich an anderen Kommunen orientieren. Dort gebe es ein Punktesystem, nachdem die Bauplatzvergabe erfolge.

„Der Ingenieur aus Köln ist mir egal“

Die aktuelle Vergabeordnung wurde von Bernd Strotkämper (SPD) verteidigt. „Wir stehen dazu, dass wir die Gruppe 1 bevorzugen. Der Ingenieur aus Köln ist mir egal.“ Man müsse die Leute priorisieren, die hier bereits seit Generationen wohnen.

Matthias Pröll (Grüne) stellte fest, dass die bisherige Diskussion nicht der aus dem Arbeitskreis entspreche. Uli Bock (SPD) drohte: „Wenn der Arbeitskreis ignoriert wird, verabschiedet sich die SPD aus diesem.“ Meinolf Schmidt fasste die Situation wie folgt zusammen: „Wenn du nicht mehr weiter weißt, gründe einen Arbeitskreis.“

„Die Zeit können wir besser nutzen“

Baudezernent Carsten Graumann ärgerte sich über seine Vorredner: „Es haben hier einige geredet, die nicht in der Sitzung des Arbeitskreises waren.“ Die Art und Weise, wie mit dem Arbeitskreis umgegangen werde, mache keinen Sinn. „Die Zeit können wir besser nutzen“, so Graumann.

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