Mr. Hurley und die Pulveraffen ließen die Bühne beben

Attendorn. An guter Laune, toller Partymucke und einer beeindruckenden Mitreiß-Mentalität nicht zu überbieten, hat „Mr. Hurley & die Pulveraffen“ am Mittwochabend, 5. Juli, die Bühne an der Waterpoorte gerockt.

Auch bei der dritten Veranstaltung des Attendorner Kultursommer feierten die Fans eine fantastische Party. Manch einer hatte sich in den passenden Fummel geschmissen und – wie Mr. Hurley zu sagen pflegt – einen Hut oder Lappen auf den Kopf geschmissen.

Kaum die Bühne betreten, stellte Sänger Simon treffend fest: „Hier ist das Rock am Ring des Sauerlandes“ und nahm das Publikum an Bord des legendären Piratenschiffs.

Auf ruhige See war nicht zu hoffen. Getreu dem Refrain des zweiten Songs „Achterbahn am Achterdeck“ startete eine rasante, musikalische Fahrt durch die Welt des Folks, der Piratenmusik und der Mittelalterszene. Mit Mr. Hurley war alles möglich: schunkeln, tanzen, hopsen, singen und eine Polonaise über das weiträumige Gelände.

Mr. Hurley ist einer der Musiker, der gerne mit seinen Fans kommuniziert und zwischendurch immer wieder feststellte: „Das sieht toll aus von hier oben, aber noch besser würde es aussehen, wenn ihr die Arme über die Köpfe nehmt.“ Das ließen sich die zahlreichen Fans nicht zwei mal sagen.

Und ab ging es nach Kuba zu „Santa Sangria“. Lateinamerikanische Klänge genial verpackt machten Lust auf mehr. Ein bisschen Rock durfte auch nicht fehlen. Auch das konnte Mr. Hurley begründen: „Es steht in den Statuten der Piratengewerkschaft, dass ein bisschen Rock zu jemandem Konzert gehört.“

„Komm zur Marine“, der Sound von „In the Navy“, dem Gassenhauer der Village People aus dem Jahr 1979, ließ die Fans über das Gelände hopsen. Völlige Eskalation herrschte bei „Knüppel auf’n Kopp“ und auch die nicht so textsicheren Besucher sangen alle „he, ho“ lautstark mit. Zur Requisite gehört ein Pfeffi zwischen den Liedbeiträgen für das Quartett einfach dazu und der wurde standesgemäß auf dem Tablett serviert.

Von der neuen CD, die im September erscheint, schallte „Leuchtturm“ durch die Boxen – den Fans längst bekannt. Den Song „Auf zu neuen Ufern“ kündigte Mr. Hurley als romantisch an. Der Rhythmus wurde weiter gesteigert und einige Fans ruderten bei „Hol uns der Teufel“ auf der Erde sitzend.

Mr. Hurley & die Pulveraffen erwiesen sich als Stimmungsgaranten, mitreißend und auch komisch. Kein Wunder, schließlich habe das weibliche Bandmitglied ein Holzbein von Ikea und einen Bachelor in Aspik, wie Mr. Hurley scherzend verriet.

Am Ende des Konzerts war noch mal richtig Gas geben angesagt. Beim grandiosen Finale verpackte die Band Songs wie „Wir lagen vor Madagaskar“ und „Bella Ciao“ in einem Medley, das in dem wohl bekanntesten Song der Osnabrücker „Blau wie das Meer“ gipfelte.

Und das war schon eine der Zugaben des zweistündigen Konzerts, bei dem alles stimmte – angefangen vom perfekt ausgewählten Gelände, den bestens aufgelegten Musikern und den gutgelaunten Fans – und das Ganze, wie alle Konzerte des Attendorner Kultursommers, kostenlos.

Zum Abschluss des Attendorner Kultursommers 2023 dürfen sich Musikliebhaber am Mittwoch, 12. Juli, auf das Konzert von Gregor Meyle auf dem Alter Markt freuen.