"Mit dem Leben ist das so eine Sache"

Elftklässler bringen Zuschauer mit Theaterstück zum Nachdenken


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„Mit dem Leben ist das so eine Sache“: Das ist der erste Satz in dem Theaterstück „Der 3. Stern“, das der Literaturkurs der Jahrgangsstufe 11 des Rivius Gymnasiums kürzlich unter der Regie von Britta Engelmann aufführte. Das Stück, das auf dem englischen Film "Third Star" basiert, thematisiert genau diese Fragen nach dem Leben und seinem Sinn im Angesicht des Todes eines jungen Menschen.


Die Handlung: Der Protagonist James (Jan-Luca Bialowons) wird 24 Jahre und möchte diesen Tag mit seinen Freunden feiern. James hat Krebs im Endstadium und höchstens noch sechs Monate zu leben. Er möchte eine Camping-Tour zu einem ganz bestimmten Strand unternehmen, und zwar mit seinen drei guten Freunden Miles (Carlo Rameil), Billie (Nina Steineke) und Davy (Alexander Tscholy). Am Ziel ihrer Campingtour, der wunderschönen Barafundle Bay in Wales, schlägt nach all den Diskussionen James´ Angst vor dem Tod in Erleichterung um, wie er seinen Freunden berichtet. Plötzlich wirkt er ruhig und scheint zu wissen, was er will: in die Bucht hinaus schwimmen und dort sterben. Dieser Wunsch bringt seine drei Begleiter in Gewissenskonflikte und ihnen wird die ernste Situation, in der sich ihr Freund befindet, schlagartig bewusst. Sollen sie ihn von seinem Plan abhalten oder ihm diesen letzten Wunsch gestatten? Für James, der sich in seinem Leben eher als fremdbestimmt denn als eigenständig Handelnder wahrgenommen hat, wäre dieser Schritt endlich etwas, das er selbst in der Hand hat.
Existentielle Fragen am Lagerfeuer
Am Lagerfeuer werden existentiellen Fragen nach einem erfüllten Leben oder dem Leben nach dem Tod diskutieren. In diesen Gesprächen kommen viele verdrängte Gefühle ans Tageslicht, die die Beziehung der vier immer wieder auf eine harte Probe stellen. Es gibt Vorwürfe, und Dinge werden genannt, die vielleicht schon viel früher hätten offen angesprochen werden müssen. Im Kern geht es James vor allem darum, ob sie alle aus ihrem Leben überhaupt das gemacht haben, was sie sich früher erträumt hatten. Und fast alle müssen zugeben, dass ihr Leben anders verlaufen ist als erhofft, aber ist es deswegen gleich „beschissen“, wie der todkranke James seinen Freunden an den Kopf wirft?
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"Mit dem Leben ist das so eine Sache"
Das Stück sollte allen Anwesenden die Problematik des Lebens vor Augen geführt, wie es sein kann, wenn jemand weiß, dass er sterben wird. Die Zuschauer sollten außerdem mit der Frage in den Abend entlassen werden, ob man die Schmerzen ertragen muss oder seinem Leben selbst bewusst ein Ende setzen darf. Der Anfangssatz bildete wie das gesamte Stück den nachdenklich machenden Abschluss der Aufführung: „Mit dem Leben ist das so eine Sache.“ (LP)
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