Lutz Hübners Schauspiel „Frau Müller muss weg“ in der Stadthalle Attendorn

Helikopter-Eltern im Streit mit der Lehrerin


Wenn ein Elternabend in der Schule aus dem Ruder läuft, gibt es für die Beteiligten nichts zu lachen: eine Szene aus dem Lutz-Hübner-Stück „Frau Müller muss weg“. von Oliver Fantitsch
Wenn ein Elternabend in der Schule aus dem Ruder läuft, gibt es für die Beteiligten nichts zu lachen: eine Szene aus dem Lutz-Hübner-Stück „Frau Müller muss weg“. © Oliver Fantitsch

Attendorn. Pointenreiche Dialoge, die die Themen Bildung und Chancengleichheit sowie den Umgang von Lehrern und überbesorgt-aggressiven Eltern aufs Korn nehmen: Das sind die großen Stärken des Theaterstücks „Frau Müller muss weg“. Die Konzertdirektion Landgraf spielt die Komödie mit Claudia Rieschel und Gerit Kling in den Hauptrollen am Montag, 13. November, in der Stadthalle Attendorn.


Lutz Hübner gilt derzeit als meistgespielter deutscher Gegenwartsdramatiker. Wieder einmal bestätigt er seinen Ruf, ein äußerst amüsanter und zugleich nachdenklicher Autor zu sein. Überraschende Pointen sorgen für Spaß und Unterhaltung und bieten dabei immer noch genug anregenden Stoff zum Nachdenken. In seinem neuen Spielplanhit haben fünf Elternvertreter einer vierten Grundschulklasse die Lehrerin Frau Müller (Claudia Rieschel) um eine Unterredung gebeten, um ihr zu sagen, was sie von ihr halten: Nämlich rein gar nichts.

Mütter wie Väter sind sich einig: Nicht die eigenen Sprösslinge sind Schuld an dem miserablen Leistungsstand der Klasse, sondern allein die unfähige Lehrerin. Deshalb heißt die Parole: Frau Müller muss weg. Und zwar so schnell wie möglich!
Vorwürfe, Beleidigungen und Beschimpfungen
Die Viertklässler sollen mit einer anderen Klassenlehrerin noch eine Chance haben und so noch den Wechsel ans Gymnasium zu schaffen. Sachlich und fair soll das Gespräch geführt werden – das haben die Eltern (allen voran Gerit Kling als Über-Mutter) sich jedenfalls vorgenommen. Aber schon nach kurzer Zeit spielt Objektivität keine Rolle mehr, und es geht ans Eingemachte: Vorwürfe, Beleidigungen und Beschimpfungen bringen die Stimmung auf den Nullpunkt. 

Unverrückbar vertreten die ehrgeizigen Eltern die Überzeugung, dass ihre eigenen Kinder ganz besonders begabte Persönlichkeiten sind, die zwar ab und zu spezieller Förderung bedürfen, aber jede Chance verdienen. Aber das sieht die Lehrerin ja nicht. Im Gegenteil. Frau Müller wehrt sich und erklärt ihrerseits den Eltern, was sie von den lieben Kleinen hält. Und ihre Liste über die Defizite der Schüler ist lang…
Tickets

Eintrittskarten sind im Vorverkauf für 11 Euro im Bürgerbüro der Hansestadt Attendorn, bei der Tourist-Information am Rathaus, über die Tickethotline 0180/6050400 (0,20 €/Minute Festnetz, max. 0,60 € aus allen Mobilfunknetzen), online unter www.tickets.attendorn.de sowie bei allen ad-ticket-Vorverkaufsstellen erhältlich. Karten können auch an der Abendkasse für 12 Euro erworben werden.
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