Letzter evangelischer Gottesdienst in Helden
Glaube
- Attendorn, 05.11.2018
Helden. Es ist genau 9.25 Uhr am vergangenen Sonntag, 4. November, gewesen, als Pfarrer Dr. Christof Grote den letzten regulären Gottesdienst der evangelischen Kirchengemeinde Attendorn in der Marienschule in Helden beendet hat. Mit diesem Abendmahlgottesdienst endete auch eine über 70 Jahre andauernde Gottesdienst-Geschichte der Predigtstelle Helden, die das ganze Repetal und den Olper Ortsteil Oberveischede umfasst.
Schon in seiner Predigt hatte Dr. Grote einen kleinen Rückblick auf die Geschichte des Gemeindeteils Helden und seine Gottesdienste gegeben. Nach dem verlorenen zweiten Weltkrieg lebten auf einmal im bis dahin rein katholisch geprägten Repetal evangelische Christen, die Flucht oder Vertreibung ins Sauerland gespült habe.
Mit Gottesdiensten, die in der katholischen Marienschule gefeiert wurden, wobei man nach dem Neubau der Schule ebenfalls in die neuen Räume mit umgezogen sei. Auch Kindergottesdienste hätten im Angebot gestanden. Es habe Weihnachtsfeiern gegeben, die mit dafür sorgen sollten, den Zusammenhalt zu stärken.
Was die Menschen im Repetal somit erleben konnten, sei ein Stück der verlorenen Heimat, ein Stück Gemeinschaft gewesen. Wenn man auch in einer (noch) fremden Umgebung leben musste, so habe es doch wenigstens die vertraute Liturgie, die gewohnten Lieder und die gute evangelische Tradition der Predigt gegeben.
Denn sonst wäre die Entscheidung, in Helden vorerst keinen regelmäßigen Gottesdienst mehr anzubieten, bestimmt vom Presbyterium nicht getroffen worden. Daher lade er die Gemeindeglieder aus dem Repetal zu den Gottesdiensten in der Erlöserkirche in Attendorn und der Friedenskirche in Petersburg ein.