Lern-Coaching als neue Form der Beratung am Rivius Gymnasium

Lösungen und Ressourcen der Schüler im Mittelpunkt


Drei Schüler des Rivius Gymnasiums mit den Lern-Coaches Carmen Fleper und Thomas Lohmeyer. von Rivius Gymnasium Attendorn
Drei Schüler des Rivius Gymnasiums mit den Lern-Coaches Carmen Fleper und Thomas Lohmeyer. © Rivius Gymnasium Attendorn

Attendorn. Der kleine Raum neben dem Sprachlabor wurde bisher am Rivius Gymnasium nur selten genutzt. Er diente einzelnen Fachschaften als Abstellraum für Unterrichtsmaterial. Seit den letzten Herbstferien jedoch wird der Raum aktiv genutzt und steht den beiden Lehrern Carmen Fleper und Thomas Lohmeyer, die im vergangenen Jahr eine umfangreiche Fortbildung absolviert und sich zum Skil-Lerncoach qualifiziert haben, als neuer Coaching-Raum zur Verfügung.


Lern-Coaching setzt sich aus den Begriffen „Lernen“ und „Coaching“ zusammen. Der Begriff „Lernen“ verdeutlicht, dass es beim Lern-Coaching immer um Faktoren geht, die das Lernen beeinflussen. Daher können beispielsweise das Erfassen von Lernschwierigkeiten, das Optimieren von Lernprozessen, das Entwickeln von Lernstrategien, das Abbauen von Prüfungsängsten sowie das Lösen von Lernblockaden eine Rolle spielen. Aber auch lernbegleitende Faktoren wie Motivation oder Zufriedenheit sind wichtig.

Der Begriff „Coaching“ definiert die Art und Weise der Beratung. Den meisten Menschen ist er aus dem sportlichen Bereich bekannt. Der Lehrer, der als Lerncoach tätig ist, unterstützt den Lernenden, der in der Theorie auch Coachee genannt wird, in seinem Lernprozess. „Ähnlich wie im Sport ist dies eine Begegnung auf Augenhöhe. Die Eigenverantwortung und Selbstkontrolle des Schülers stehen dabei im Vordergrund. Um den Lernprozess optimal voranbringen zu können, konzentriert sich das Lern-Coaching vor allem auf die Lösungen und Ressourcen, die im Lernenden selbst liegen und noch nicht bewusst zur Verfügung stehen“, heißt es in einer Pressemitteilung des Rivius Gymnasiums. Da Lern-Coaching keine fachlich-inhaltliche Beratung sei, stünden die Schüler selbst im Mittelpunkt und würden in ihrem Lernprozess individuell unterstützt.
Große Nachfrage: Angebot soll erweitert werden
Seit Oktober 2016 werde das neue Lern-Coaching-Konzept am Rivius als freiwilliges Angebot von vielen Schülern der Erprobungsstufe genutzt. Schon zwei Wochen nach Beginn des Projektes habe sich der Erfolg bei Kindern und Jugendlichen herumgesprochen, sodass sich weitere Schüler freiwillig angemeldet hätten. „Aufgrund der großen Nachfrage und der schon jetzt sichtbaren und spürbaren Erfolge sind langfristig eine Erweiterung des Angebots für die Mittel- und Oberstufe, das Projekt ,Schüler coachen Schüler´ und vor allem die Fortbildung und Qualifizierung weiterer Coaches geplant“, teilt die Schule weiter mit.

„Das zentrale Anliegen von Schule ist sicher immer noch das Lernen. Schüler kommen vor allem in die Schule, um zu lernen. In einer sich rasant entwickelnden Zeit sind Angebote, die den Menschen in den Mittelpunkt stellen, jedoch immer wichtiger. Daher ist man am Rivius Gymnasium sicher, dass das Lern-Coaching-Angebot einen wichtigen Beitrag zur individuellen Förderung leistet.“
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