Keine Änderung der Gestaltungssatzung für Baugebiet „Kerstein“


  • Attendorn, 13.07.2018
  • Von Barbara Sander-Graetz
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Attendorn/Niederhelden. Philip Menke und seinen Mitstreiten ist am Mittwoch, 11. Juli, nach der Ratssitzung ein Stein vom Herzen gefallen und die Freude stand ihnen ins Gesicht geschrieben. Sie alle haben Bauplätze im Niederheldener Baugebiet „Kerstein“ erworben, doch nun sollte eine neue Gestaltungssatzung für das Baugebiet beschlossen werden, die für den westlichen und südlichen Randbereich des Plangebietes eine Bebauung im Fachwerkstil vorsieht. Außerdem wurden die Fensterform und die Dachgaubengestaltung vorgeschrieben.


So gibt es einen Beschluss aus dem Jahr 2010, nach dem kein Fachwerk festgeschrieben wurde. Beigeordneter Carsten Graumann verwies auf das Dorfinnenentwicklungskonzept für den Ortsteil Niederhelden aus dem Jahre 2013. Die hier zum Beschluss vorgelegte Gestaltungssatzung nehme den Vorschlag aus dem Konzept auf, Fachwerk für den vom Ortseingang sichtbaren Bereich der Bebauung festzulegen. „Wollen wir eine Beliebigkeit oder uns mit den örtlichen Strukturen auseinandersetzen und ihnen Rechnung tragen?“ fragte Graumann.
Gleichbehandlung aller Bauwilligen
Günter Schulte (SPD) hingegen sah das anders. Er forderte eine Gleichbehandlung der Bauwilligen in allen Dörfern. „Nicht durch seine Fachwerkbauten ist Niederhelden Golddorf geworden, sondern durch andere Kriterien wie die Ansiedlung von jungen Familien. Wer will, kann ja im Fachwerkstil bauen.“

Auch den Bezug zum Baugebiet „Zum Eben“, wo Fachwerkbau vorgeschrieben wurde, konnte Schulte so nicht stehen lassen. „Hier hat kein Niederheldener gebaut und alle, die hier gebaut haben, wussten beim Kauf des Bauplatzes, worauf sie sich einlassen. Beim „Kerstein“ hingegen ist man von der Satzung aus dem Jahre 2010 ausgegangen, und die sah diese Gestaltungsauflage nicht vor.“
Knappe Mehrheit
Der Einwand von Stefan Belke (CDU), warum man ein Konzept erarbeite und es dann nicht umsetzen wolle, fand keine Mehrheit. Nachdem sich auch Winfried Richard für die UWG Fraktion für eine Gestaltungssatzung ohne Festlegung auf Fachwerk sowie Einschränkungen bei Dachgauben und Fenster  aussprach, wurde die Änderung der Gestaltungssatzung mit 16 Ja-Stimmen und 14 Gegenstimmen abgelehnt. Somit können Menke, Schulte und Co nach ihren ursprünglichen Plänen ihren Traum von Eigenheim verwirklichen.

Bürgermeister Pospischil: „Ein Konzept wie das Dorfinnenentwicklungskonzept funktioniert nur, wenn es die Niederheldener auch leben.“
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