Karnevalsgesellschaft Attendorn sagt Umzüge und Veranstaltungen ab

Entscheidung ist schwer gefallen


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Der Veilchendienstagsumzug in Attendorn (hier 2020) wird dieses Jahr nicht stattfinden. von Nils Dinkel
Der Veilchendienstagsumzug in Attendorn (hier 2020) wird dieses Jahr nicht stattfinden. © Nils Dinkel

Attendorn. In Attendorn bleiben die Kappen und Kostüme auch dieses Jahr im Schrank und die Karnevalswagen in der Wagenbauerhalle. Die Karnevalsgesellschaft Attendorn hat am Dienstagmittag, 18. Januar, die Absage aller Veranstaltungen der laufenden Session bekanntgegeben.


Leicht ist das den Kattfillern nicht gefallen, denn seitens des Landes und der Behörden gibt es kein generelles Verbot für Umzüge und Karnevalssitzungen, sondern nur einen entsprechenden Appell. Der Vorstand der KG schreibt dazu in einer Pressemitteilung:

Finanzielle Risiken

„Wie ihr sicher gehört und gelesen habt, hat es eine Entscheidung des Ministerpräsidenten und Vertretern des organisierten Karnevals über die Durchführung von Veranstaltungen in der laufenden Session gegeben. Leider versäumte es die Landesregierung, ein klares Verbot zur Durchführung der Veranstaltungen auszusprechen. Die Entscheidung darüber, ob Veranstaltungen stattfinden, sollen nun die Vereine und Veranstalter treffen und dafür auch die finanziellen Risiken tragen.

Auch wir beschäftigen uns seit geraumer Zeit intensiv mit der gegenwärtigen Entwicklung des Infektionsgeschehens und der Ausbreitung der Omikron-Variante, die uns vor große Herausforderungen stellt. Ihr könnt euch sicher vorstellen, wie schwer es ist, eine Entscheidung zu treffen.

Gesundheitsschutz an erster Stelle

Zunächst sei gesagt, dass die Sicherheit und der Gesundheitsschutz der Gemeinschaft bei unseren Planungen an erster Stelle stehen. Der damit verbundenen Verantwortung wollen wir uns nicht entziehen. Nach Abwägung aller Aspekte respektieren wir die Situation und folgen dem Generalappell, „freiwillig“ unsere geplanten Veranstaltungen abzusagen. Auf der einen Seite schlägt das karnevalistische Herz, auf der anderen Seite müssen wir auch die finanzielle Lage im Blick behalten.

Mit dieser Entscheidung ist uns bewusst, dass wir damit im zweiten Jahr in Folge dem traditionellen Karneval eine Absage erteilen. Dennoch halten wir es für richtig und folgen dem Land, da bei den aufkommenden gesundheitlichen Gefahren und den privaten Kontaktbeschränkungen die Durchführung von Veranstaltungen in unseren Augen unangemessen wäre, selbst wenn es kein behördliches Verbot geben sollte.

Eine Herzensangelegenheit

Karneval bedeutet für uns Brauchtumspflege und ist für uns alle eine Herzensangelegenheit. Somit sind wir uns einig, dass man Karneval im Herzen nicht absagen kann. Wir hoffen und sind uns sicher, dass wir alle trotzdem an der einen oder anderen Stelle etwas „feiern“ werden - vielleicht virtuell oder vielleicht im ganz kleinen Kreis. Die Planungen für die Alternativen sind bereits angelaufen.“

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