Kardiologe wirbt für Kooperation mit bulgarischer Uni

Vorlesung im Rahmen des „26. Biomedical Forum“


Prof. Albena Kerekovska und Prof. Todorka Kostadinova – beide Damen sind stellvertretende Rektorinnen der Medizinischen Universität Varna –, Dr. Stephan Doldi und Prof. Anton Tonchev, Direktor des Institutes für Anatomie der MU Varna.
Prof. Albena Kerekovska und Prof. Todorka Kostadinova – beide Damen sind stellvertretende Rektorinnen der Medizinischen Universität Varna –, Dr. Stephan Doldi und Prof. Anton Tonchev, Direktor des Institutes für Anatomie der MU Varna.

In der Schwarzmeer-Metropole Varna studieren seit fünf Jahren viele deutsche und internationale Studenten an der Medizinischen Universität. Dr. med. Stephan Doldi, Chefarzt der Klinik für Kardiologie, Angiologie und Intensivmedizin der HELIOS Klinik Attendorn, wurde zu einer Vorlesung im Rahmen des „26. Biomedical Forum“ nach Varna eingeladen und war überrascht von den sehr guten Studienbedingungen.


Ausgestattet mit modernster Technik, zum Beispiel einem Linearbeschleuniger der neuesten Bauart für strahlenmedizinische Behandlungen – dieses Gerät gibt es erst sieben Mal in Europa – und einem 3-T-MRT kann die Medizinische Universität Varna ihren Studenten beste Studienbedingungen bieten. Die Lehrinhalte entsprechen exakt denen an deutschen Universitäten, die EU fördert diese bildungspolitischen Projekte großzügig. Dabei ist das Studium weniger verschult als hier, jeder Professor kennt seine Studenten noch persönlich. Dr. Stephan Doldi nutzte die Gelegenheit zu einem fachlichen Austausch mit seinen bulgarischen Kollegen, die an internationalen Kooperationen interessiert sind. „Gerne möchten sie ihre Studenten beim Berufseinstieg unterstützen und bilden daher ein Netzwerk aus Kliniken in vielen europäischen Ländern, an denen eine gute praktische Ausbildung gewährleistet ist.“
Fallbeispiel lockt Studenten
Seine Vorlesung zum Thema „Moderne kardiovaskuläre Bildgebung“ mit vielen Fallbeispielen lockte hunderte Studenten in den Hörsaal, die anschließend auch ihre Fragen zum Thema Berufseinstieg mit dem erfahrenen Kardiologen besprechen konnten. Dabei stellte sich heraus, dass viele der deutschen Studenten die Absicht haben, nach dem Studium in Deutschland zu arbeiten und hier auch an einem Einstieg an einem kleineren Krankenhaus interessiert sind. „Das hören wir in Attendorn gern, denn wir haben seit Jahren Probleme, Famulanten, also Medizinstudenten im Praktikum und Studenten im Praktischen Jahr zu bekommen.“ Seit Studenten nicht mehr verpflichtet seien, an den Lehrkrankenhäusern ihrer eigenen Uni ihr PJ zu absolvieren, werde es für kleine Häuser auf dem Land schwer, Kandidaten zu finden. Hier biete sich eine Kooperation mit internationalen Universitäten an, da hier die Studenten häufig besonders motiviert seien und auch bereit, an einem kleineren Haus praktisch zu lernen.
Perspektive an deutschen Kliniken
„Das halte ich sowieso für den Königsweg: Zuerst an einem kleineren Haus alles von der Pike auf lernen, um später an einem großen Zentrum weiterzumachen und sich zu spezialisieren“, so Dr. Doldi, der selbst sein Medizinstudium unter anderem in Belgien, Kapstadt und München absolviert hat. „Da hierzulande der Numerus clausus leider nach wie vor sehr hoch ist, strömen viele engagierte und begabte junge Leute zum Studieren ins Ausland und beißen sich dort durch. Diesen hochmotivierten Medizinern eine Perspektive an deutschen Kliniken zu geben, in dem Land, dessen Sprache sie sprechen, dafür werde ich mich gerne engagieren.“ (LP)
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