Kampf um das Tagesinternat in Attendorn geht in die Verlängerung

Träger und Investoren dringend gesucht


  • Attendorn, 07.02.2023
  • Schule & Bildung
  • Von Marita Sapp
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Das Team des Collegiums Bernardinum kämpft um den Erhalt des Tagesinternats. Ende Juli sollen die Lichter ausgehen. von Marita Sapp
Das Team des Collegiums Bernardinum kämpft um den Erhalt des Tagesinternats. Ende Juli sollen die Lichter ausgehen. © Marita Sapp

Attendorn. „Wir sind noch im Kampfmodus“, sagt Ellen Möncks, pädagogische Mitarbeiterin des Tagesinternats im Collegium Bernardinum. Und es ist ihr und allen, die im Tagesinternat arbeiten sehr ernst damit. „Am Donnerstag ist unsere letzte Chance.“ Dass wissen sie alle. Annette Hermes, die das Tagesinternat aufgebaut hat, sowie ihre Mitarbeiterinnen, die alle mit ganzen Herzen an „ihrer Einrichtung“ und an „ihren Kindern“ hängen.


Sie haben sich der Elterninitiative „Rettet das Internat“ (LokalPlus berichtete) angeschlossen. Aufgeben ist immer noch keine Option, obwohl die Rettungsaktion bereits in die Verlängerung geht, wie sie es beschreiben.

Das Erzbistum Paderborn, Eigentümer des Gebäudes Collegium Bernardinum und Träger des Tagesinternats, hat unwiderruflich den 23. Juni 2023 als letzten Tag festgesetzt. Dann wird das Tagesinternat geschlossen und das Gebäude in den Verkauf gehen. Die Abwicklung liegt in den Händen von Thomas Schneider, der bis Ende Juli die kommissarische Leitung übernommen hat. Auch er bedauert die Schließung: „Das Internat hat einen besonderen Wert für die Kinder und Eltern.“

Annette Hermes hat das Tagesinternat aufgebaut. von Marita Sapp
Annette Hermes hat das Tagesinternat aufgebaut. © Marita Sapp

„Es wäre ein großer Verlust, wenn es endgültig schließen müsste“, so Annette Hermes. Sie und ihre Mitarbeiter haben sich schon viele Gedanken gemacht, wie es weitergehen könnte. Die Mitteilung über die Schließung schon in diesem Jahr hat sie im vorigen Jahr unvorbereitet und hart getroffen. „Eigentlich war vereinbart, das Tagesinternat noch bis 2027 zu erhalten“, so die pädagogische Leiterin.

In Kooperation mit den Eltern der Schüler hat man schon viele Möglichkeiten durchgespielt, um das Tagesinternat weiterführen zu können. Das könne im Collegium Bernadinum sein, wenn ein Investor für das Gebäude gefunden werden könnte. Oder auch in einem anderen Gebäude in der Stadt mit einem neuen Träger.

Ellem Möncks arbeitet im Tagesinternat. von Marita Sapp
Ellem Möncks arbeitet im Tagesinternat. © Marita Sapp

Am kommenden Donnerstag, 9. Februar, ab 17 Uhr wird man sich noch einmal zu einem „Runden Tisch“ mit Entscheidungsträgern aus der örtlichen Politik und Wirtschaft treffen, um Überzeugungsarbeit zu leisten für die Bedeutung eines Tagesinternats für die Stadt Attendorn und Investoren und einen neuen Träger zu suchen. Die Mitarbeiter appellieren noch einmal an alle, darüber nachzudenken, welcher Mehrwert eine solche Einrichtung für die Stadt hat und in Zukunft haben könnte.

„Es geht um die Kinder“, sagt Mitarbeiterin Ellen Möncks. In sieben Gruppen, von der Grundschulklasse 4 bis zum Abitur, werden im Tagesinternat die Mädchen und Jungen betreut und individuell gefördert. Dazu gibt es viele Freizeitangebote und ein Mittagessen aus der hauseigenen Küche, täglich frisch gekocht. „Für die Kinder ist es ein Ort, an dem sie sich wohlfühlen können.“

In der hauseigenen Küche wird täglich frisch gekocht. von Marita Sapp
In der hauseigenen Küche wird täglich frisch gekocht. © Marita Sapp

Annette Hermes ergänzt: „Wir haben hier Kinder aus allen Schulen in Attendorn und sogar darüber hinaus. Im Gegensatz zu den Betreuungsangeboten der Schulen sind die Mitarbeiter im Internat bis 17 Uhr für die Kinder da.“

Wer sich für die Zukunft des Tagesinternats aktiv einsetzen und am „Runden Tisch“ am Donnerstag, 9. Februar, im Collegium Bernardinum teilnehmen möchte, kann sich noch dazu anmelden unter Telefon (02722) 6348860 oder info@collegium-bernardinum.de

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