Jugendliche gestalten Mauer zum Biggesee

Der Kulturrucksack macht es möglich


  • Attendorn, 13.07.2018
  • Von Barbara Sander-Graetz
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Mauerkunst entsteht zurzeit am Wassertor. von Barbara Sander-Graetz
Mauerkunst entsteht zurzeit am Wassertor. © Barbara Sander-Graetz

Attendorn. Eine graue und zuvor zugewachsene Wand wird jetzt zu einem Kunstobjekt und Farbtupfer. Gegenüber des Hagebaumarktes in Attendorn gestalten zurzeit Kinder im Rahmen des Projektes „Musterhaft zum Biggesee“ rund 40 Meter Beton mit ihrer eigenen Mauerkunst.


Die Idee stammt von den Künstlern Marlies und ihrem Sohn Jan Backhaus sowie Susanne Siewer-Wolter. „Wir wollten schon zuvor eine andere Mauer in Attendorn gestalten“, ergänzt Anna Orsinsi vom Jugendzentrum Attendorn als Projektträger, „aber das ließ sich leider nicht verwirklichen.“ Doch bei der Mauer zur Waldenburger Bucht gab es auch von der Stadt grünes Licht.
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Jugendliche gestalten Mauer zum Biggesee
„Finanziell unterstützt werden wir im Rahmen des Kulturrucksacks NRW“, erklärt Marlies Backhaus. Zunächst überlegten die Künstler mit den zwölf Kindern zwischen 10 und 15 Jahren, wie die Mauer zu gestalten ist. „Wir wollten zum einen mit Mustern arbeiten, aber auch den Bezug zum Biggesee herstellen“, erläutert die Künstlerin den Hintergrund.

Verschiedene Muster wurden gerade bei schlechtem Wetter in den Räumlichkeiten  in der Wasserstraße schon einmal auf Flies aufgetragen, um die Wirkung auf einer großen Fläche zu sehen. „Wir haben uns dann natürlich auch mit Künstlern und ihren Mustern beschäftigt.“ Das Ergebnis der letzten sechs Wochen Vorbereitung wird nun nach und nach auf der Wand zu sehen sein. Die Stadt Attendorn hat im Vorfeld dafür gesorgt, dass die Fläche vom Grün befreit wird, und sichert mit einer Absperrung den Bereich.
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„Da es sich um eine Betonwand handelt, benötigten wir natürlich auch besondere Farbe, die sich mit dem Untergrund verbindet und damit haltbar wird“, erklärt Marlies Backhaus. So griff man zu Farben mit natürlichen Pigmenten. Dadurch ist allerdings die Farbpalette begrenzt. „Wir hoffen auch, das Sprayer unsere Kunst hier achten und die so entstehende Mauerkunst für sie tabu ist.“

Dieses Projekt ist das dritte seiner Art, das Kinder mit Unterstützung der Künstler und des JuZ in Attendorn realisiert haben. Zuvor erstellten sie schon den „Weg der Rechte“, welcher eindrucksvoll in der Wasserstraße und um das Südsauerlandmuseum mit Schildern ausgewiesen ist. Außerdem kreierten sie Straßenschilder als Lollis, die auf den Wällen installiert sind.

„Wir wollen auch noch eine Stellwand mit dem Titel „bunte Bürger“ für den Mehrgenerationenplatz fertigen. Hier werden Fotos von Bürgern gezeigt. Doch zurzeit ist dort durch das Kino eine Baustelle und so konnten wir bis jetzt nur einen Prototypen fertigen, der an der Ennester Straße in Höhe der Buchhandlung Hoffmann zu sehen ist. Die Sparkasse ALK hat uns ihre Unterstützung für dieses Projekt zugesagt.“
Kulturrucksack:
Das Land hat gemeinsam mit den Kommunen und Kultureinrichtungen ein Landesprogramm auf den Weg gebracht: den Kulturrucksack Nordrhein-Westfalen. Dafür stellt das Kulturministerium jährlich rund 3 Millionen Euro zur Verfügung. Ziel des landesweiten Vorhabens ist, allen Kindern und Jugendlichen kostenlose oder deutlich kostenreduzierte kulturelle Angebote zu eröffnen.
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