„Jüdisch in Attendorn“ lädt zum öffentlichen Reinigen der Stolpersteine ein

Das Gedächtnis aufpolieren


 von Nicole Voss
© Nicole Voss

Attendorn. Die Initiative „Jüdisch in Attendorn“ lädt am Freitag, 27. Januar, unter dem Motto „Geh Denken“ zum öffentlichen Reinigen der 14 Stolpersteine in Attendorn ein.


Zu Beginn der 1990er Jahre hat der Kölner Künstler Gunter Demnig das Projekt „Stolpersteine“ ins Leben gerufen. Stolpersteine sind kleine Gedenksteine, die an die Vertreibung und Ermordung von Juden und anderweitig Verfolgter und Geschändeter in der Zeit des Nationalsozialismus erinnern.

Auf den 10 x 10 cm großen Granitquadern mit eingelegten Messingplatten sind der Name, der Geburtstag und -ort sowie der Todestag der jüdischen Menschen eingraviert, die während der Schreckensherrschaft der Nationalsozialisten in den Konzentrationslagern oder anderswo umgebracht wurden oder die den Freitod vor dem befohlenen Abtransport wählten.

Im stillen Gedenken... von Nicole Voss
Im stillen Gedenken... © Nicole Voss

Die Steine sind vor Wohnungen oder besonderen Plätzen, die für die ehemaligen Mitbürger von besonderer Bedeutung waren, verlegt worden. In Attendorn wurden in den Jahren 2006 und 2008 insgesamt 14 Stolpersteine an den vier Standorten: Niederste Straße, Kölner Straße, Wasserstraße und Am Gerbergraben/Bleichergasse verlegt.

„Die Messingplatten müssen von Zeit zu Zeit gereinigt werden“, erklären Hartmut Hosenfeld und Tom Kleine von der Initiative „Jüdisch in Attendorn“, und fügen hinzu:: „Gleichzeitig kann damit das Gedächtnis der Bevölkerung aufpoliert werden.“

Hartmut Hosenfeld (l.) und Tom Kleine (2.v.r.) konnten in der Vergangenheit stets einige interessierte Bürger bei der REinigungsaktion begrüßen. von Nicole Voss
Hartmut Hosenfeld (l.) und Tom Kleine (2.v.r.) konnten in der Vergangenheit stets einige interessierte Bürger bei der REinigungsaktion begrüßen. © Nicole Voss

Der Termin wurde nicht zufällig ausgewählt, denn der 27. Januar ist der alljährliche „Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus“. Neben der Reinigung der Stolpersteine werden die Initiatoren an diesem Tag an jedem Standort Informationen zu den betreffenden Opfern des Holocaust vermitteln.

Jeder Interessierte ist zu dieser rund einstündigen Veranstaltung eingeladen. Die Reinigungsmittel bringen die Initiatoren mit. Treffpunkt ist um 15 Uhr vor der Rossmann-Filiale in der Wasserstraße.

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