Ist Attendorn für einen flächendeckenden Stromausfall gewappnet?

Stabsstelle für außergewöhnliche Ereignisse


  • Attendorn, 12.01.2023
  • Verschiedenes
  • Von Nicole Voss
    Profilfoto Nicole Voss

    Nicole Voss

    Redaktion


    E-Mail schreiben
Topnews
Die Stabsstelle für außergewöhnliche Ereignisse um Bürgermeister Christian Pospischil (4.v.l.) hat viele Mitstreiter aus unterschiedlichen Bereichen. von Nicole Voss
Die Stabsstelle für außergewöhnliche Ereignisse um Bürgermeister Christian Pospischil (4.v.l.) hat viele Mitstreiter aus unterschiedlichen Bereichen. © Nicole Voss

Attendorn. Die Gefahr eines Black Outs, beispielsweise in Form eines flächendeckenden Stromausfalls im Stadtgebiet Attendorn, stuft Bürgermeister Christian Pospischil als eher unwahrscheinlich ein. Um für derartige Ereignisse oder beispielsweise Terror- und Cyberangriffe gewappnet zu sein, hat die Stadt Attendorn einen Stab für außergewöhnliche Ereignisse (SAE) ins Leben gerufen.


Bürgermeister Pospischil sagte: „Wir wollen keine Panik verbreiten, sondern uns mit Augenmaß vorbereiten. Das Risiko ist vorhanden. Unsere Arbeit hat uns weiter gebracht. Der Klimawandel mit seinen extremen Wetterereignissen und die Pandemie haben uns gelehrt, auf Schadensfälle zu achten, die vor fünf Jahren noch keiner bedacht hat. Wir wollen im Notfall und auch bei einem flächendeckenden Stromausfall schnell handlungsfähig sein.“

Schaden abwenden steht im Mittelpunkt

Baudezernent Carsten Graumann, der im Stab mitwirkt, betonte, dass die Stabsarbeit unterschiedlich sei. Zurückblickend verwies er darauf, das es bei der Corona-Pandemie keine Erfahrungswerte gegeben habe. Trotzdem wurde die Arbeit im Rathaus im Schichtdienst aufrecht erhalten und Kontakt mit dem Krankenhaus gehalten. In der Anfangsphase saßen die Stabsmitglieder fast täglich zusammen.

Dr. Tobias Bock, Leiter der Attendorner Feuerwehr und Sachgebietsleiter des Amtes für Brand- und Bevölkerungsschutz, erklärte die Strukturen des Stabs und hob hervor, dass Schaden abwenden im Mittelpunkt stehe. Manche Dinge wie die Vorgehensweise bei einem flächendeckenden Stromausfall seien bereits geübt worden.

Wärmestuben einrichten

Zudem sei ein Notfallplan für den Ausfall wichtiger Infrastruktur erstellt und Absprachen mit Hilfsorganisation sowie „kritischen“ Einrichtungen (Schulen, Kindergärten, Unternehmen) getroffen sowie Vorsorgemaßnahmen getroffen worden.

Im Notfall werden flächendeckend Info- und Notfallmeldepunkte (Feuerwehrhäuser) in den Orten sowie flächendeckend „Wärmestuben“ eingerichtet. Für letztgenannte sind die Hansahalle, die Turnhallen in Ennest, Lichtringhausen und Helden sowie die Mehrzweckhalle in Neu-Listernohl vorgesehen.

Informationen aktuell auf verschiedenen Kanälen

Weitere Maßnahmen zielen auf die Reaktivierung des Analog-Funks, Bereitstellung von Satellitentelefon und bereits geschriebenen Dienstplänen ab. Auch bei der Ausstattung (Benzin, Diesel, Notstromaggregate) hat sich die Stadt Attendorn vorbereitet und einiges angeschafft. Bei der Trinkwasserversorgung sind die Kreiswerke mit im Boot.

Beim Blick in die Zukunft verriet Dr. Tobias Bock, dass an weiteren Notfallplänen, regelmäßigen Übungen und dem Ausbau des SAE gearbeitet werde. Ein wichtiger Punkt dabei sei auch die Information der Bürger. Tom Kleine, Pressesprecher der Stadt Attendorn, verwies darauf, dass die Menschen im Falle eines Schadensereignisses aktuell und zeitnah auf verschiedenen städtischen Kanälen in den sozialen Medien informiert werden. Ein roter Button auf der Homepage führt zu weiteren Informationen.

Artikel teilen: