Interview mit den Cockpit/Aerodreams Jungs aus Attendorn

Cockpit im Garten


  • Attendorn, 01.11.2020
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Das Trio Cockpit/Aerodreams (von links: Mario Hachenberg, Tim Schröder und Alex Günzel) hat sich mit ihrem eigenen Cockpit ihren Traum erfüllt. von Adam Fox
Das Trio Cockpit/Aerodreams (von links: Mario Hachenberg, Tim Schröder und Alex Günzel) hat sich mit ihrem eigenen Cockpit ihren Traum erfüllt. © Adam Fox

Attendorn. Mario Hachenberg, Alex Günzel und Tim Schröder aus Attendorn sind seit Kindheitstagen begeistert von Flugzeugen. Kürzlich haben sich die drei ihren Traum erfüllt und ein Cockpit einer Boeing 737 ersteigert und wollen es zu einem Flugsimulator umbauen. Wie der momentane Stand der Dinge ist und welche Flugzeuge die Jungs noch gerne fliegen würden erfahrt ihr im Interview mit LokalPlus


Was war der Auslöser für eure Flugzeugbegeisterung?

Mario (30): 2004 begann alles mit einem Fernglas vom Opa. Damit habe ich regelmäßig die Flugzeuge nach Düsseldorf verfolgt - damals noch ganz „Old School“ im Teletext geschaut welche Flieger fliegen. Die wollte ich mir natürlich auch mal "in Echt" ansehen, somit bin ich ein Jahr später, mit 15, in den Herbstferien alle zwei Tage mit dem Zug an den Düsseldorfer Flughafen gefahren. Natürlich vorher im Teletext nachgesehen, was da so abfliegt und landet. Da kam dann auch schon die erste Kamera zum Einsatz, aus dem sich mein Hobby, das "Plane-Spotting" ergeben hat. Alex (43): Wenn ich mich zurück erinnere, begann alles mit kleinen Modellflugzeugen. Es dauerte nicht lang, dann stand mein ganzes Zimmer voll damit. Im Grunde ging es mir dabei immer um die Militärfliegerei - bis mich 2003 mein geschätzter Freund Christian, alias Capitano, mit nach Frankfurt nahm. Was soll ich sagen - seitdem war es um mich geschehen und die Begeisterung für die Airliner dieser Welt wuchs stetig. Dazu kam, wie bei Mario, das Hobby des Fotografierens. Tim (21): Als ich gerade mal zehn Jahre alt war, brachte mir mein Onkel zu Weihnachten ein ferngesteuertes Flugzeug mit. Da war das Interesse geweckt. Bei einem Besuch mit meinen Großeltern im Technikmuseum Speyer und dem anschließenden Besuch auf dem Frankfurter Flughafen war es dann geschehen. Wieder zu Hause, habe ich mir den Flugsimulator 2002 gekauft und ab da immer mehr Zeit mit der virtuellen Luftfahrt verbracht. Schnell waren mir Bildschirm mit Joystick nicht mehr genug. Ein kleines Panel hier, ein Hebel da und irgendwann stand dann eine Boeing 737 in meinem Kinderzimmer. Mit 15 Jahren habe ich dann beim Luftsportclub Attendorn-Ennest das Segelfliegen begonnen und 2018 meinen Pilotenschein erworben.

Wie habt ihr drei euch kennengelernt?

Alex und Mario lernten sich 2009 am Frankfurter Flughafen kennen. Beide waren dort zum Fotografieren (man glaubt es kaum, aber es gibt eine riesig große Fangemeinde der Planespotter). 2018 erfuhren die beiden von Tims Simulator. Der Kontakt zu Mario war schnell über Instagram hergestellt, und Alex, ja dem ist er auf der eigenen Firma über den Weg gelaufen. Schnell war die Idee für das gemeinsame Projekt da.

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Cockpit/Aerodreams

Wie lang war eurer längster Flug?

Tim ist fünfeinhalb Stunden mit einem Segelflugzeug geflogen und Alex ist zwölfeinhalb Stunden von Zürich nach Sao Paulo geflogen. Platz eins geht an Mario: sein Flug von London nach Singapur dauerte 14 Stunden und 30 Minuten.

Jetzt zum Projekt Cockpit. Seit einigen Wochen seid ihr stolze Besitzer eines Flugzeugcockpits. Wie seid ihr an diesen ungewöhnlichen Gegenstand rangekommen?

Es gibt eine Facebookgruppe, die heißt Homecockpit Bilders Club und hat weltweit über 25.000 Mitglieder. Da sind immer mal wieder Teile drinnen von Flugzeugen und Nachbauten. Wir haben uns dann mit einem Russen aus Moskau in Kontakt gesetzt bezüglich dem Cockpit. Das Cockpit hat einen hohen vierstelligen Betrag gekostet. Als es dann am 1. September beim Zoll in Siegen ankam und wir es mit einem Lkw abgeholt haben, waren wir drei überglücklich unseren Traum realisiert zu haben. 

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Wie ist der momentane Stand der Dinge?

Wir sind weit vor unserem gesetzten Zeitplan. Demmungen, Kabelstränge und Verkleidungsteile mussten erst einmal entfernt werden. Momentan sind wir dabei, die ersten Holzpannels zu installieren. Diese werden dann mit glasfaserverstärktem Kunststoff (GFK) verstärkt. 

Wie soll das Projekt abschließend aussehen?

Unser Ziel ist es, das Cockpit der Boeing 737 NG (Next Generation) möglichst detailgetreu nachzubauen. Der Zeitplan steht, wir hoffen im Frühjahr bis Sommer nächsten Jahres fertig zu werden. 

Abschließende Frage: Welche Flugzeuge stehen bei euch noch auf der To-fly Liste?

Bei Alex stehen die McDonnell Douglas MD-11 und die Lockheed Super Constelalation L1049 ganz oben auf der Liste. Mario würde gerne die Tupolew 154 sowie der Airbus A 340-600 fliegen. Und Tim´s Favoriten sind die Douglas DC3 und die Boeing 737-200.

Wichtiger Aufruf!

Die drei Hobbytüftler und Flugzeugenthusiasten suchen im Moment eine geeignete Halle für ihr Vorhaben. Leute, die im Moment eine freie Halle besitzen, können dem Trio über die Homepage (aerodreams.de) eine E-Mail senden.

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