Installation von Mobilfunkmasten in Attendorn weiter auf dem Prüfstand


Der 5G-Ausbau erfordert höhere Mobilfunkmasten.  von Pixabay
Der 5G-Ausbau erfordert höhere Mobilfunkmasten. © Pixabay

Attendorn. Laut Sitzungsvorlage wollte der Ausschuss für Planen, Bauen, Klima- und Umweltschutz in seiner Sitzung über die vereinfachte Änderung des Bebauungsplanes „Schwalbenohl - Himmelsberg“ - Aufhebung der Festsetzungen zur Unzulässigkeit von ortsfesten Mobilfunksendemasten abstimmen.


Stattdessen wurde der Antrag, auf Vorstoß von Rolf Schöpf (CDU) zurückgestellt und die Mobilfunkbetreiber werden beauftragt, alternative Standorte zu suchen. Die Installation eines Sendemastes ist auf einem Hochhaus in der Stettiner Straße geplant. Mit Blick auf die Ziele und Maßnahmen der Bundes- und Landesregierung wird deutlich, dass das im Jahr 2003 auferlegte Mobilfunkkonzept der Hansestadt Attendorn mit seinen Inhalten diesen Ansprüchen nicht gerecht werden kann, da sich die technischen Entwicklungen sowie Anforderungen an die Mobilfunktechnik umfangreich geändert haben.

Ziel des Mobilfunkkonzeptes ist es, unter dem Gesichtspunkt eines vorbeugenden Gesundheitsschutzes, Mobilfunk zu ermöglichen, dabei aber die von Sendeanlagen ausgehenden Immissionen gering zu halten. Verschiedene Unternehmen wollen den Mobilfunkausbau in Attendorn voranzutreiben.

Dabei ist insbesondere das Hochhausgebäude Stettiner Straße 2 wieder von starkem Interesse. Geplant ist dort eine Erweiterung von LTE-Anlagen. Gleichzeitig sollen die vorhandenen Sendeanlagen durch modernere Antennen ersetzt werden.

Funklöcher müssen der Vergangenheit angehören

Uli Bock(SPD), Ausschussvorsitzender, machte bezugnehmend die Belastung für die Menschen deutlich: „Manchmal würde man sich wünschen, kein politischer Entscheidungsträger zu sein. Aber, können wir es uns erlauben, den Ausbau des Mobilfunks zu verweigern?“ Uli Bock fügte im Gespräch mit unserer Redaktion hinzu, dass seine Fraktion das Thema kontrovers diskutiert habe und letztendlich zugestimmt hätte.

Wolfgang Langenohl (SPD) sagte: „Ich bin froh, dass wir über den Menschen sprechen. Das Thema hat uns mehr als beschäftigt. Funklöcher müssen der Vergangenheit angehören, aber es ist schwierig sie zu verschließen. Wir hätten dem Antrag mit knapper Mehrheit zugestimmt, jedoch mit dem Auftrag an den Bürgermeister jährlich über die Imissionen im angrenzenden Wohngebiet Schwalbenohl zu informieren.“

Keine Zahlen bei den Imissionen 

Rolf Schöpf (CDU): ,,Die Wirtschaft und die Bevölkerung sind auf den Ausbau angewiesen. Wir kennen bei den Imissionen keine Zahlen. Was ist aus den Alternativen geworden? Die Masten werden immer höher, das ist städtebaulich eine Katastrophe.“

Bürgermeister Christian Pospischil räumte ein: „Wir kennen die Werte nicht. Es ist ein großer Aufwand an Infos zu kommen. Die Telekommunikationsunternehmen sind da nicht so kooperativ. Die Imissionen sind schwer nachzuweisen. Die Handlungsmöglichkeiten für Kommunen sind begrenzt. Der Gesetzgeber drängt auf einen Ausbau.“

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