Inoffizieller Start des Schützenfestes Attendorn wird am "Am Öhlchen" gefeiert

Kultiges Nachbarschafts-Event


  • Attendorn, 29.06.2018
  • Von Barbara Sander-Graetz
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    Barbara Sander-Graetz

    Redaktion

Sogar ein eigenes Orchester gibt es beim Fahneaufhängen. von Barbara Sander-Graetz
Sogar ein eigenes Orchester gibt es beim Fahneaufhängen. © Barbara Sander-Graetz

Attendorn. Das Warten hat ein Ende: Mit dem Platzkonzert am Pavillon des Seniorenzentrums St. Liborius (Beginn: 17 Uhr) und einem weiteren Ständchen am Rathaus (18 Uhr) beginnt am Freitag, 29. Juni, das Schützenfest. Ab 19.30 Uhr geht es mit der Bierprobe am Feuerteich weiter. Inoffiziell allerdings ist der Startschuss für das Hochfest der Schützengesellschaft bereits tags zuvor gefallen: Das Aufhängen der Fahnen nämlich wurde für viele Nachbarschaften schon traditionell ein richtiges Fest.


So auch „Am Öhlchen“ und „Auf dem Schilde“ in Attendorn. Die Nachbarschaft machte daraus ein richtiges Event, bei dem sogar eine eigene Musikkapelle, der Musikkorps "Öhlchen", spielte.

Dabei fing alles Ende der 1980er Jahre im ganz kleinen Rahmen an. „Bei einigen aus der Nachbarschaft wurde donnerstags die Fahne gehisst“, erinnert sich Andreas Epe. Darunter war auch Hubert Hengestebeck, genannt „Der Bürgermeister vom Öhlchen“, sowie Günter Bilsing, Raimund Ishording, Richard und Theo Korte.  „Wir Jugendliche sind damals mit einem Bollerwagen, ausgestattet mit einem Kassettenrecorder und der passenden Musik, losgezogen und waren beim Fahneaufhängen ganz vorne mit dabei.“ 
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Dann holte sich Theo Korte im Jahre 1998 den Titel des Scheibenkönigs, und ein Jahr später war für die Nachbarschaft klar: Das wird etwas Größeres, wenn wir beim amtierenden König die Fahne aufhängen. So sollte es auch sein, und zum ersten Mal gab es einen großen Abschluss beim Aufhängen der Fahne - inklusive Grillen, Trinken und jeder Menge Spaß.

Ab da war klar, dieses inoffizielle Event jetzt jährlich auszurichten. Mal fand der Abschuss in Epe’s Garten statt, mal in der Kellerbar von Hubert Hengestebeck. „Das waren legendäre Abende“, erinnert sich auch Karin Beckehoff schmunzelt.
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Das kleine „Straßenfest" kam zu einiger Berühmtheit, und irgendwann kamen Musiker wie Bernd Hinz oder Thomas Wacker vom Attendorner Musikzug mal vorbei, um eine musikalische Einlage zu geben. „Unsere Kinder hier aus der Nachbarschaft spielen zum größten Teil beim Musikzug in Ennest“, erzählt Andreas Epe weiter. „Vor drei Jahren haben sie dann angefangen, ihre Musikinstrumente und schließlich auch ihre Freunde mitzubringen.“

Daraus ist nun der Musikkorps "Öhlchen" geworden. Knapp 20 junge Musiker sorgen jetzt mit der passenden Marsch- und Schützenfestmusik für das richtige Ambiente, wenn die Schützenfahne hochgezogen wird.
Überzeugungsarbeit für die Vogelstange
„In den letzten Jahren sind immer mehr Nachbarn hinzugekommen, die beim Fahneaufhängen dabei sind“, ergänzt Theo Korte. „Wir haben jetzt 16 Stationen. Überall gibt es was zu knabbern und vor allem zu trinken. Selbst wenn wir um 17 Uhr angefangen haben, war es erst spät am Abend, bis wir alle Stationen erreicht haben. Daher haben wir in diesem Jahr beschlossen, immer drei Häuser als eine Einheit zusammen zu fassen und am Ende uns gemeinsam am Bildstock zu treffen."

Korte weiter: „Hier gibt es dann natürlich leckeres Essen, Getränke, gute Gespräche und jede Menge Vorfreude auf die kommenden Tage. Außerdem ist es für neue Nachbarn ideal alle kennen zu lernen und in der Nachbarschaftsgemeinschaft anzukommen.“ Und die einen oder anderen Überzeugungsgespräche für Königsanwärter soll es hier auch schon gegeben haben.
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