Helios Klinik Attendorn ist jetzt Lokales TraumaZentrum

Behandlung von Schwerverletzten


Tim Kalke (l.), Pflegerischer Leiter des TraumaZentrums, und Ahmad Ali, ärztlicher Leiter des Traumazentrums, im Rahmen einer Untersuchung in der Notaufnahme mit einem Patienten. von Helios Klinik Attendorn
Tim Kalke (l.), Pflegerischer Leiter des TraumaZentrums, und Ahmad Ali, ärztlicher Leiter des Traumazentrums, im Rahmen einer Untersuchung in der Notaufnahme mit einem Patienten. © Helios Klinik Attendorn

Attendorn. Seit kurzem ist es offiziell: Die Deutsche Gesellschaft für Unfallchirurgie (DGU) stuft das Attendorner Krankenhaus als Lokales TraumZentrum ein. Als neuer Teil des Traumanetzwerks Köln erfüllt das Haus die strengen Kriterien für die Behandlung von Schwerverletzten und Traumapatienten.


Als der Rettungsdienst Herr M. in die Notaufnahme brachte, schien er äußerlich stabil zu sein. Zwar hatte ihm der Aufprall auf einen anderen Pkw mit 50 Stundenkilometern einen Schrecken eingejagt, doch war er auf den ersten Blick noch gut davongekommen. Der oberflächliche Eindruck täuschte jedoch.

Darmrisse festgestellt

„Wir haben den Patienten routinemäßig unserer Schockraumbehandlung unterzogen, das heißt, vom Kopf bis zum Zeh nach dem ATLS-Schema (Advanced Trauma Life Support) durchgescannt“, erklärt Ahmad Ali, Sektionsleiter der Unfallchirurgie und Ärztlicher Leiter des Lokalen TraumaZentrums in Attendorn. Bei diesem Schema handelt es sich um eine systematische Komplettuntersuchung des Patienten, um nicht-offensichtliche Verletzungen zu finden beziehungsweise auszuschließen.

Im Falle von Herrn M. genau die richtige Maßnahme: Im weiteren Verlauf wurden mehrere kleine Darmrisse als Unfallfolge festgestellt und gleich vor Ort operiert. Nach wenigen Tagen schon habe man Herrn M. in einem guten Zustand zur weiteren hausärztlichen Behandlung übergeben können, so Ali.

Behandlung rettet Leben

„Für solche Notfälle ist eine rasche und qualitativ hochwertige Behandlung rund um die Uhr zwingend und rettet Leben. Dass wir nun als Lokales TraumaZentrum von der DGU eingestuft werden, ist für uns in Attendorn eine Bestätigung für unsere Bemühungen, die Qualität unserer Versorgung Schritt für Schritt auszubauen, sagt Tim Kalke, Pflegerischer Leiter der neuen Einrichtung an der Helios Klinik Attendorn.

Lokale TraumaZentren sind medizinische Einrichtungen, die darauf spezialisiert sind, Patienten mit schweren Verletzungen oder Traumata interdisziplinär zu behandeln. Sie verfügen über speziell ausgebildetes medizinisches Personal sowie die erforderliche Ausrüstung, um Notfallversorgung und Langzeitbehandlung für Patienten mit Traumata zu gewährleisten.

„Echtes Querschnittsthema“

In Attendorn sind die Wege dafür kurz: Das Haus besitzt eine eigene Röntgenabteilung und bietet unter anderem MRT und Computer-Tomographie als Diagnoseinstrumente. Zudem sind sowohl das ärztliche als auch das Pflegepersonal vom Konzept TraumaZentrum überzeugt.

„Das ist ein echtes Querschnittsthema und wird in unserem Haus breit von allen medizinischen Disziplinen getragen und gelebt“, freut sich Geschäftsführerin Dr. Oksana Prajzel über die Auszeichnung der DGU. Die Zertifizierung behält drei Jahre ihre Gültigkeit und muss im Frühjahr 2027 durch die DGU nach intensiver Prüfung bestätigt werden.

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