Mehr Service, mehr Angebote und mehr Einheitlichkeit: Mit einem neuen Konzept will die Stadt Attendorn die Attraktivität des Wochenmarktes steigern. Dazu gehören auch die so genannten „Marktläufer“, die Besuchern am Samstag erstmals als Helfer zur Verfügung standen.
Die beiden Frauen aus Velbert, die sich gerade an einem Stand mit Blumen eingedeckt haben, lächeln. „Und sie beide würden uns jetzt helfen, unsere ganzen Einkäufe zum Auto zu bringen?", fragte eine von ihnen. Carolin Nowak (16) und Rojda Takmaz (18), in orangefarbener und gelber Weste als Helfer kenntlich gemacht, nicken freundlich, beladen die Bollerwagen und begleiten die beiden Frauen zum Auto. Sie sind die beiden ersten "Marktläufer" in der Geschichte des Wochenmarktes.
Zahlreiche Schüler und Studenten ab 16 Jahren hätten sich bei der Stadt als Transporthelfer beworben, sagt Kristin Meyer (Stadtteilmanagement und Demographie). Zehn davon bilden den aktuellen Personal-Pool für das Pilotprojekt, das sich insbesondere an Familien und ältere Besucher richtet: Die „Marktläufer“ – in der Testphase stehen immer zwei von ihnen bereit – transportieren Einkäufe auf Wunsch zum am Rande der Innenstadt abgestellten Auto. Der Service ist kostenlos, die Schüler und Studenten werden als „kurzfristig Beschäftigte“ von der Stadt mit 8,62 Euro pro Stunde entlohnt.
Das Projekt, das eine Bürgerin im Rahmen der zweiten Stadtkonferenz vorgeschlagen hatte, passe gleich in mehrfacher Hinsicht zum Innenstadtentwicklungskonzept, sagt Meyer: „Es berücksichtigt den demografischen Wandel und den Aspekt Barrierefreiheit. Damit geben wir den Leuten einen Anreiz, ihre Einkäufe wieder vermehrt auf dem Wochenmarkt zu tätigen.“ Gleichzeitig könnten die „Marktläufer“ an Markttagen mit zur Umsetzung des Parkraumkonzepts beitragen, das eine weitestgehend autofreie Innenstadt vorsieht.
Darüber hinaus soll sich der Wochenmarkt ab sofort einheitlicher präsentieren: Händler listen ihr Angebot seit Samstag an gleichfarbigen Standtafeln auf und verteilen Papier-Einkaufstüten mit dem Logo des Marktes. Zukünftig könnten die einzelnen Stände laut Meyer zudem perspektivisch mit einheitlichen Verkleidungen versehen werden. Und: Händler, die Frischewaren verkaufen, sollen im Vergleich zu Non-Food-Sortimenten „prominenter“, d.h. beispielsweise im Eingangsbereich, platziert werden.