„Happy Birthday“: Stadt Attendorn und Kammerorchester feiern Jubiläen

Besonderes Jubiläumskonzert


  • Attendorn, 23.05.2022
  • Kultur , 800 Jahre Stadt Attendorn
Zwei, die ihr Handwerk perfekt beherrschen: Geiger Alekesey Semenenko (links) und Dirigent Amar Bramo. von Sandrina Fernholz
Zwei, die ihr Handwerk perfekt beherrschen: Geiger Alekesey Semenenko (links) und Dirigent Amar Bramo. © Sandrina Fernholz

Attendorn. „Happy Birthday“ - der Stadt Attendorn zum 800. und dem Kammerorchester zum 70. – so lautete der Titel des festlichen Abends am Freitag, 20. Mai. Die Orchestervorsitzende Barbara Wilkmann stellte in ihrer Begrüßung den Zuhörern mehr als ein reines Geburtstagsständchen in Aussicht. Es wurde ein abendfüllendes Festprogramm, bei dem sich die musikalischen Höhepunkte nur so aneinanderreihten.


Die überaus gelungene Mischung der gewählten Musikstücke - zwischen festlich und virtuos, schwungvoll und heiter - dargeboten mit einigen musikalischen Überraschungen - begeisterte das Publikum. Das Orchester wuchs unter Dirigent Anar Bramo wieder einmal über sich hinaus und zeigte ein Niveau, dass für ein Liebhaberorchester wirklich bemerkenswert ist.

 von Sandrina Fernholz
© Sandrina Fernholz

Bereits die von Bramo bearbeitete Fassung der Bach-Kantate „Schafe können sicher weiden“ für Streicher, Oboen und Hörner ließ aufhorchen. Mit ihr entfaltete sich ein sehr homogener, angenehm weicher Streicherklang in der Stadthalle, über den sich festlich heiter die Melodieführung der Oboen legte.

Geiger aus der Ukraine begeistert Publikum

Auf diese Weise hervorragend eingestimmt wurde der aus der Ukraine stammende Geiger Aleksey Semenenko. Mit großem Beifall hieß ihn das Attendorner Publikum willkommen. Er sorgte für den absoluten Höhepunkt des Abends. Mit jugendlichem Charme, höchster Virtuosität und Musikalität, interpretierte er Mozarts Violinkonzert Nr. 4 auf eine Art und Weise, die dem Publikum die Sprache verschlug und unvergessen bleiben wird.

Semenenko übertrug die Leichtigkeit seines Musizierens an die Orchestermusiker, die bravourös zu begleiten wussten und den vom Solisten vorgegebenen hohen Tempi bestens gewachsen waren.

Frenetischer, nicht enden wollender Applaus mit stehenden Ovationen folgte den letzten Tönen des Rondeaus, bis Aleksey Semenenko seine Zugabe ankündigte, die Serenade für Violine Solo von Valentin Silvestrov.

Bürgermeister Pospischil spielt Klavier

Der zweite Konzertteil wurde zu einem Feuerwerk der Musik. Frisch und flott der Auftakt mit Haydns 1. Sinfonie D-Dur, bevor sich mit der bekannten Thais Meditation von Massenet eine völlig andere Stimmung entfaltete – andächtiges Zuhören.

Bramo gelang es durch sein präzises und einfühlsames Dirigat ganz hervorragend, Solist, Orchester und Klavierbegleitung (Bürgermeister Christian Pospischil) in Einklang zu bringen. Diese Interpretation rührte an – spätestens jetzt hatte der Geiger Aleksey Semenenko die Herzen des Publikums erobert.

Bürgermeister Christian Pospischil nahm die Rolle des Klavierspielers ein. von Sandrina Fernholz
Bürgermeister Christian Pospischil nahm die Rolle des Klavierspielers ein. © Sandrina Fernholz

Ein eigens zum Geburtstag der Stadt vom Orchester beim ukrainischen Musiker Andrei Pushkarev in Auftrag gegebenes Musikstück „Alles Gute zum Geburtstag“ bildete den krönenden Abschluss des Konzerts.

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