Hansestadt Attendorn möchte schnellstmöglich klimaneutral werden

Gemeinsam auf den Weg machen


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Symbolfoto Klimawandel, klimaneutral von Pixabay.com
Symbolfoto Klimawandel, klimaneutral © Pixabay.com

Attendorn. Unter dem Motto „Emissionen runter – regionale Wertschöpfung hoch“ erarbeitet die Stadt Attendorn gemeinsam mit dem Regionalberatungsunternehmen Ansvar2030 ein Konzept für den Weg zur klimaneutralen Stadt. Eine Infoveranstaltung mit ersten konkreten Ideen ist für den 26. August geplant.


Wie Bürgermeister Christian Pospischil und Felix Rodenjohann bei einer Pressekonferenz am Mittwochnachmittag, 22. Juni, hervorhoben, geht es darum, Unternehmer, Handwerker und Bürgerschaft gleichermaßen ins Boot zu holen. Es geht beispielsweise darum, neue Geschäftsmodelle für die Stadtwerke zu erarbeiten, Industrieprozesse umzustellen und eine Zukunftsperspektive für die Landwirtschaft zu eröffnen.

„Es ist kein Projekt, isoliert für die Stadt, sondern wir möchten die Bürger mitnehmen und uns alle zusammen auch mit Vereinen und Verbänden auf den Weg machen. Wir müssen beim Klimaschutz Gas geben. Die Stadt und einige Unternehmer haben sich bereits auf den Weg gemacht“, so Bürgermeister Pospischil.

Workshops geplant

Eines steht fest: Je mehr Menschen erkennen, dass es sich lohnt, mitzumachen, desto mehr werden den Wandel mitgestalten. Dazu werden in der späteren Projektphase auch Workshops angeboten. Als Zeitrahmen für den Weg zur klimaneutralen Stadt definierte Felix Rodenjohann einen Zeitraum von etwa acht bis 12 Jahren.

Der Leitgedanke: Die ganze Stadt soll vom Wandel profitieren. Zum einen durch bessere Luft und ein besseres Stadtklima, aber auch in finanzieller Hinsicht. Felix Rodenjohann machte deutlich, dass die steigenden Energiepreise ein Umdenken dringend erforderlich machen und die Abhängigkeit von fossilen Energieträgern aus dem Ausland bedenklich sei.

Viel Strom aus Sonne und Wind

Im kommenden Jahr soll eruiert werden, welche Ziele angestrebt, welche Maßnahmen erreicht und welche Strukturen geschaffen werden müssen. Dazu erstellt die Regionalberatung Ansvar2030 ein digitales 3D-Modell von Attendorn, einen sogenannten digitalen Zwilling, mit dem eine Bestandsanalyse erfolgt. Diese soll die örtlichen Emissionen zeigen und Aufschluss darüber geben, welche Maßnahmen schnell umsetzbar sind.

Erster Vorschlag von Felix Rodenjohann: möglichst viel Strom aus Sonne und Wind gewinnen. Viele Gebäude im Industriegebiet seien für Photovoltaik geeignet. Wobei Bürgermeister Pospischil zu bedenken gab, dass seitens der Unternehmer schon viel getan werde und man den Wandel nicht ausschließlich an der Industrie festmachen solle.

Zustimmung der Ratsmitglieder

Zur Umsetzung einzelner Maßnahmen gilt auch das Prinzip der Gemeinsamkeit. Nachbarn, Firmen usw. sollten sich zusammentun. Das senke die Kosten und erhöhe die Effizienz. In der anschließenden Ratssitzung stellte Felix Rodenjohann den Kommunalpolitikern das Konzept vor. Rolf Schöpf (CDU) gab zu bedenken: „Wir haben Probleme mit Materialbeschaffungen. Wärmepumpen und Handwerker werden Sie nicht bekommen.“

Felix Rodenjohann entgegnete: „Deshalb planen wir jetzt. Klimaneutralität ist alternativlos.“ Uli Bock (SPD) pflichtete bei: „Klimaschutz lebt davon, dass alle mitmachen. Attendorn kann die Welt nicht retten, aber zum Klimaschutz beitragen.“

Günter Schulte (SPD) fragte nach, ob alle Dörfer untersucht werden. Felix Rodenjohann sagte das zu. Ralf Warias (FDP) betonte, dass er die Handlungsweise genau richtig finde. Die schwierigen Projekte sollten nach seiner Ansicht nach hinten geschoben und schneller umsetzbare in Angriff genommen werden.

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