Hanseschule: Bezirksregierung Arnsberg sorgt in Attendorn für Unverständnis
Vierzügigkeit und Schuleinzugsgebiet abgelehnt
- Attendorn, 16.02.2017

Attendorn. Die Stadt Attendorn kämpft weiter für eine dauerhafte Vierzügigkeit der Hanseschule und eine Garantie, dass alle angemeldeten Kinder aus der Hansestadt an der Sekundarschule angenommen werden. Zu diesem Zweck traf der Stadtrat in der vergangenen Woche zwei Dringlichkeitsentscheidungen (LokalPlus berichtete). Die Bezirksregierung Arnsberg hat beide Vorhaben zunächst ausgebremst – und im Attendorner Rathaus für Unverständnis und Verärgerung gesorgt.

Einen schriftlichen Bescheid hat es aus Arnsberg hierzu jedoch bis heute nicht gegeben. „Vielmehr wurden kurzfristig Unterlagen angefordert, die in Anbetracht des anstehenden Anmeldeverfahren unmöglich fristgerecht einzureichen waren“, ärgert sich Schulamtsleiter Frank Burghaus über die Vorgehensweise der Bezirksregierung.

Mittlerweile habe die Bezirksregierung aber die Schulleitung als Dienstherrin angewiesen, Aufnahmekriterien festzulegen, wonach Schüler aus Attendorn und anderen Kommunen gleichberechtigt zu behandeln sind. Bürgermeister Christian Pospischil erwartet von der Bezirksregierung zumindest eine schriftliche und juristisch überprüfbare Begründung für ihr Vorgehen – und weist außerdem auf ein zusätzliches Problem hin.
Der Bürgermeister legt nach: „Im Attendorner Rathaus vermisst man insgesamt die Orientierung am Elternwillen.“ Aus Attendorner Sicht eine erneute Ausnahmegenehmigung als „Zwischenlösung“ zielführender gewesen, „denn:
- auch in den vergangenen drei Jahren habe Arnsberg eine jeweils einmalige Ausnahmegenehmigung zur Vierzügigkeit erteilt.
- man hätte das kommende Jahr dazu nutzen können, alle geforderten Unterlagen für eine dauerhafte Vierzügigkeit einreichen zu können.
- keine Schülerin oder Schüler müsste abgelehnt werden.
- vier Klassen hätten eine Größenordnung entsprechend der gesetzlichen Klassenrichtzahl von 24 bis 25 Kindern gehabt.
- es hätte Freikapazitäten für Seiteneinsteiger gegeben.
- die Klassengröße hätte eine Förderung von Schülern mit sonderpädagogischem Unterstützungsbedarf einfacher gemacht.“
Unabhängig vom derzeitigen Sachstand will die Hansestadt Attendorn das Ziel einer dauerhaften Vierzügigkeit mit Nachdruck weiter verfolgen. Pospischil: „Wir wollen die Angelegenheit nicht auf dem Rücken der Eltern und ihrer Kinder austragen und diese auf noch längere Zeit im Ungewissen lassen, ob eine Beschulung an der Hanseschule im kommenden Schuljahr erfolgen kann. Wir rufen die Bezirksregierung aber dringend auf, unseren Antrag verbindlicher als bisher zu bearbeiten und sich in der Sache stärker am Willen der Eltern in Attendorn und Umgebung zu orientieren.“
