Großeinsatz nach Säureunfall in Industriebetrieb

135 Einsatzkräfte rücken zu Werk eines Automobilzulieferers aus


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 von Symbol Feuerwehr Attendorn
© Symbol Feuerwehr Attendorn

Attendorn. Die Feuerwehr Attendorn wurde in der Nacht auf Samstag, 25. August, um 00:58 Uhr zusammen mit zahlreichen weiteren Einsatzkräften der Feuerwehren des Kreises Olpe, des Rettungsdienstes sowie der Hilfsorganisationen und der Polizei zum Werk eines Automobilzulieferers in der Straße Am Eckenbach gerufen. Nach derzeitigem Erkenntnisstand kam es im Zusammenhang mit Reinigungsarbeiten, vermutlich aufgrund eines technischen Defekts, zu einem Austritt von 57-prozentiger Salpetersäure.


Die Einsatzstichwörter bei der Alarmierung lauteten „TH ABC 4 - Gefahrstoffaustritt mit Personen in Gefahr“ und „ManV 1 - Massenanfall von Verletzten“. Säure strömte in dem Betrieb aus und verteilte sich auf dem Hallenboden, wo es zu einer geringfügigen chemischen Reaktion kam. Mitarbeiter riefen daraufhin die Feuerwehr. Nach einer ersten Erkundung vor Ort stellte sich die Lage als relativ stabil dar. Es trat zu diesem Zeitpunkt keine Salpetersäure mehr aus. Die anwesenden Mitarbeiter hatten die Halle bereits verlassen. Es war allerdings unklar, welche Menge der entstandenen Dämpfe sie eingeatmet hatten. Nach einer ersten Untersuchung vor Ort, bei der sie keine akuten Krankheitssymptome zeigten, wurden fünf von ihnen zur weiteren Überwachung in ein örtliches Krankenhaus transportiert.

Nach der recht umfangreichen Alarmierung waren anfangs rund 135 Einsatzkräfte vor Ort. Ein Großteil von ihnen konnte jedoch nach rund einer Stunde wieder einrücken. Die verbliebenen 65 Einsatzkräfte setzten vor Ort insgesamt drei Trupps mit Chemikalienschutzanzügen ein und streuten den ausgetretenen Stoff mit Bindemittel ab. Nachdem die Säure gebunden und aufgekehrt war, wurde sie in Transportverhältnisse verpackt und zur Entsorgung vorbereitet.
Keine erhöhten Messwerte
Während des gesamten Einsatzes wurden Messungen durchgeführt und diverse Stoffproben genommen. Es kam zu keinen erhöhten Messwerten, sodass eine Gefährdung weiterer Personen zu jedem Zeitpunkt ausgeschlossen werden konnte. Der Einsatz der Feuerwehr endete gegen 06:30 Uhr.

Die Feuerwehr Attendorn war mit den Löschzügen Attendorn und Ihnetal vor Ort. Hinzu kam der Messzug des Kreises Olpe (Feuerwehr Olpe), der ABC-Zug Bigge (Feuerwehren Drolshagen und Wenden), Einsatzkräfte der Feuerwehr Finnentrop, Einsatzkräfte des Rettungsdienstes der Kreises Olpe und des Märkischen Kreises, sowie mehrere Ortsvereine des Deutschen Roten Kreuzes. Hinzu kamen die Polizei und weitere Behördenvertreter sowie der stellvertretende Kreisbrandmeister und der Fachberater Chemie des Kreises Olpe, der Leitende Notarzt (LNA) und der Organisatorische Leiter Rettungsdienst (OrgL RD).
Umfangreiches Rettungsaufgebot
Die Feuerwehr war mit vier Führungsfahrzeugen, neun Löschfahrzeugen, drei Gerätewagen, zwei Wechselladerfahrzeugen mit Abrollbehältern, einem Schlauchwagen, einem Messleitfahrzeug und einem ABC Erkundungskraftwagen vor Ort. Seitens des Rettungsdienstes und der eingesetzten Hilfsorganisationen waren sieben Rettungswagen, drei Krankentransportwagen, zwei Notarzteinsatzfahrzeuge und zwei Führungsfahrzeugen vor Ort.
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