Glasfaserausbau in Attendorn: Verlängerung bringt nicht gewünschten Erfolg

Nur 26 Prozent wollen FTTH-Anschluss


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Symbolfoto Glasfaser von Symbolfoto Pixabay
Symbolfoto Glasfaser © Symbolfoto Pixabay

Attendorn. Das Interesse an einem Glasfaseranschluss ist in der Hansestadt Attendorn offenbar nicht so hoch wie in Wenden und Drolshagen. Während in den beiden Orten eine Verlängerung der Nachfragebündelung die nötige Mehrheit von 40 Prozent für einen Ausbau brachte, haben sich auch nach sieben weiteren Wochen Nachfragebündelung in Attendorn nur drei Prozent mehr für ein Produkt der Deutschen Glasfaser entschieden.


Statt 23 Prozent haben nun 26 Prozent (fast 1.300 von 4.840 Haushalten) einen Glasfaseranschluss bestellt. Dabei zeichnete sich in den einzelnen Ortsteilen folgender prozentualer Zuwachs im Vergleich zu Ende Oktober ab (Angaben in Klammern in Prozent):

  • Attendorn-Süd: 27 Prozent (+ 3)
  • Attendorn-Mühlhardt: 25 Prozent (+2)
  • Ennest: 21 Prozent (+4)
  • Helden: 27 Prozent (+1)
  • Neu-Listernohl: 27 Prozent (+4)
  • Windhausen: 40 Prozent (+6)


Somit erreichte einzig und allein Windhausen die nötige Quote von 40 Prozent in der Nachfragebündelung. René Fuchs, Projektleiter der Deutschen Glasfaser, fasste die Lage wie folgt zusammen: „Attendorn hat es leider nicht geschafft. Sogar die 30 Prozent-Marke wurde bei weitem nicht erreicht“.

Nachfrage abhängig von Status quo

Dass lediglich Windhausen die gewünschte Quote erfüllte, kann sich Fuchs wie folgt erklären: „Dort hat der Schuh offenbar am meisten gedrückt.“ Insgesamt habe sich beim Glasfaserausbau im Kreis Olpe folgende Tendenz abgezeichnet: Je schlechter der Ort/das Dorf ausgebaut sei, desto reger die Nachfrage.

Den Faktor Corona wollte Fuchs ebenfalls nicht vernachlässigen. Die Pandemie habe die Vertriebsarbeit und das Tür-zu-Tür Angebotsgeschäft massiv eingeschränkt. Hinzu komme, dass in Wenden und Drolshagen die Ortsvorsteher und die Vereine das Thema Glasfaserausbau mehr aufgegriffen hätten als es in der Hansestadt der Fall war.

Letztes Wort noch nicht gesprochen

Wie es nun in Attendorn weitergeht? Darauf hat der Projektleiter folgende Antwort parat: „Wir sehen uns als Versorger des ländlichen Raumes und werden deshalb mit der Stadt Attendorn im Januar Gespräche führen.“ Wer noch einen Antrag einreichen möchte, könne dies noch tun.

Dann werde man gemeinsam nach Lösungsmöglichkeiten suchen. Sofern es wirtschaftlich darstellbar sei, werde man schauen, ob einzelne Ortsteile – trotz geringer Nachfrage – ausgebaut werden könnten.

Kopf nicht in den Sand stecken

Bürgermeister Christian Pospischil äußerte sich auf Nachfrage von LokalPlus wie folgt zur Thematik: „Es gilt nun die Gespräche abzuwarten und zu gucken, wo es gehapert hat. Wir sollten nicht den Kopf in den Sand stecken. Es ist noch nicht aller Tage Abend.“ Zum jetzigen Zeitpunkt einen Grund für das vorläufige Scheitern zu nennen, sei unseriös und spekulativ.

Während die Deutsche Glasfaser in Attendorn nun erstmals nicht ihr Ziel erreichen konnte, geht es im neuen Jahr in einer anderen Kommune weiter mit der Planung. In Kirchhundem möchte das Unternehmen bereits im ersten Quartal – sofern der Zuspruch im Rat der Gemeinde erfolgt – mit der Nachfragebündelung beginnen. 18 geplante Ausbaugebiete könnten dann bald vom schnellen Internet profitieren.

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