Glasfaserausbau in Attendorn nur in der Innenstadt?

3.800 Haushalte können profitieren


Kabelnetz, Netzausbau, Glasfaser, Internet.
Kabelnetz, Netzausbau, Glasfaser, Internet.

Attendorn. Beim Glasfaserausbau in Attendorn geht es voran. „Doch kommen dabei nur die Bewohner und Geschäftstreibenden im Stadtkern in den Genuss des schnellen Internets?“ Diese Frage stellte sich nach der Präsentation von Steffanie Reichert und Ralf Engstfeld von Glasfaser Plus am Mittwoch, 25. Januar, den Mitgliedern des Ausschusses für Planen, Bauen, Klima- und Umweltschutz.


Der Glasfaserausbau in Attendorn fokussiert sich laut Ralf Engstfeld zunächst auf 1.768 Gebäude mit etwa 3.800 Haushalten in der Innenstadt. „Es ist ein großer Aufwand, jede Wohnung in jedem Haus anzuschließen“, erklärte Engstfeld. Dort seien dann Bandbreiten von bis zu 1.000 Mbits/s möglich.

Uli Bock (SPD) zeigte sich nach der Vorstellung des Vorhabens nicht so angetan davon, dass sich der Ausbau auf kleinsten Raum konzentriert. „Glasfaser und schnelles Internet sind auch im ländlichen Raum ein Privileg. Was sollen die Menschen in Ennest, Biekhofen und den weiteren Orten machen?“, fragte Uli Bock nach.

Konzentration auf privilegierte Fläche

Auch Ralf Warias (FDP) monierte den Ausbau, der sich lediglich auf eine „privilegierte Fläche“ konzentriere. „Wenn Sie sich Filetstücke raussuchen, machen Sie es den Mitbewerbern schwer. Aber wir sind ja froh, über jeden der ausbaut.“

Steffanie Reichert entgegnete: „Die Glasfaser Plus baut das Netz eigenwirtschaftlich aus. Das muss sich für uns lohnen.“

Wolfgang Langenohl (SPD) fragte nach, wie lange der Zeitraum sei, in dem Interessenten kostenlos in den Genuss des Anschlusses kommen und 799 Euro Anschlussgebühr sparen. Ralf Engstfeld definierte den Zeitraum auf etwa 12 bis 18 Monate.

12 Millionen Haushalte  bis 2030

Bürgermeister Christian Pospischil hob hervor, das die Glasfaser Plus auf eine vorher abgesprochene Interessenten-Quote verzichte. Er äußerte jedoch auch die Befürchtung, dass nur in verdichteten Räumen ausgebaut werde und weiterer Ausbau nicht zustande komme.

Ziel der Deutschen Telekom ist es, bis zum Jahr 2030 acht Millionen Haushalte mit dem Glasfasernetz auszustatten. Durch die ausführende Glasfaser Plus, die es seit einem Jahr gibt, sollen im genannten Zeitraum weitere vier Millionen Haushalte im ländlichen Raum an das Glasfasernetz angeschlossen werden.

Ohne Hausanschluss keine Tarifbestellung

Die Glasfaser Plus sei in der Region keine Unbekannte und bereits in Finnentrop und Lennestadt seit dem Jahr 2022 mit dem Ausbau beschäftigt. Ohne Hausanschluss ist keine Tarifbestellung möglich. Ausnahmen sind Hausverwaltungen und Wohnungsgenossenschaften, die ohne Tarifbuchungen abgeschlossen werden können. Als Alternative zum Tiefbau setzt die Glasfaser Plus auf Trenching.

Was ist Trenching?

Trenching ist ein alternatives Verlegeverfahren, bei dem anstelle eines in Handschachtung oder mit dem Bagger erstellten Grabens ein schmaler Schlitz in die Oberfläche gefräst wird, um Leerrohre und Glasfaserkabel verlegen zu können.



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