Gildehaus Attendorn: Punktlandung bei Bauzeit und Finanzierung

Großes Interesse an restauriertem Schmuckstück


  • Attendorn, 14.04.2024
  • Verschiedenes
  • Von Nicole Voss
    Profilfoto Nicole Voss

    Nicole Voss

    Redaktion


    E-Mail schreiben
Topnews
Pastor Andreas Neuser segnete das restaurierte Gildehaus. von Nicole Voss
Pastor Andreas Neuser segnete das restaurierte Gildehaus. © Nicole Voss

Attendorn. Zehn Jahre Planungs- und Organisationszeit und Investitionen in Höhe von 595.000 Euro haben sich gelohnt: Am Samstag, 13. April, wurde das neugestaltete Gildehaus in Attendorn eröffnet und von Pastor Andreas Neuser gesegnet. Sowohl bei der Bauzeit wie auch bei den Kosten landeten die Verantwortlichen eine Punktlandung.


Die strahlenden Gesichter der geladenen Gäste bei der Einweihung und Einsegnung sprachen Bände. Die Verantwortlichen sind trotz kurzzeitigen Rückschlägen am Ball geblieben und haben ihre Ziel umgesetzt.

Das sind in erster Linie das Sichtbarmachen der Zünfte (Schmiedezunft St. Agatha und Bauzunft St. Josef) und der Confraternitäten St. Nicolai und St.Sebastian sowie die Aufrechterhaltung der Erinnerungen. Alle vier Gemeinschaften bestehen seit dem Mittelalter und bringen sich auch heute noch sehr aktiv in das gesellschaftliche Leben der Hansestadt ein.

Der Nachweis ist erbracht und ziert die Fassade. von Nicole Voss
Der Nachweis ist erbracht und ziert die Fassade. © Nicole Voss

Das Gildehaus Attendorn kann nach seiner Renovierung und Restaurierung ein Zeuge der Heimat, der Geschichte und der Tradition der Attendorner Zünfte und Bruderschaften werden. Dazu dienen die im gesamten Haus aufgehängten und aufgestellten Unikate längst vergangener Zeiten.

Museumsleiterin Monika Löcken sprach von einem hübschen, gut restaurierten Gebäude, das in der altehrwürdigen Altstadt ihren Platz habe und sozusagen eine Kulturmeile verbinden könne.

Bildergalerie starten
Impressionen von der Eröffnung des Attendorner Gildehauses

Diese erstrecke sich vom Museum über das Haus der Museumspädagogik, den „Kuckel“ als eine der ältesten Kneipen in Attendorn bis hin zum Gildehaus. „Die Stadt Attendorn erhält mit diesem Gildehaus einen Zusatz in der Altstadt, auf den sie wirklich stolz sein kann“, so Monika Löcken.

Markus Harnischmacher, Provisor der St.-Sebastianus-Confraternität, erklärte als Mitglied des Gildehaus-Vereins, dass die Baumaßnahme ohne Heimatministerin Ina Scharrenbach und den CDU-Landtagsabgeordneten Jochen Ritter nicht möglich gewesen wäre. Er ging auf die Historie des Hauses ein, das sowohl Bombenangriffe wie auch Großfeuer überstanden habe.

Markus Harnischmacher ging auch auf die Historie des Hauses ein. von Nicole Voss
Markus Harnischmacher ging auch auf die Historie des Hauses ein. © Nicole Voss

In die Denkmalliste der Stadt Attendorn aufgenommen, gelang es im Februar 2019, den Trägerverein „Gildehaus Attendorn“ zu gründen. Er setzte sich aus Mitgliedern der Confraternitäten und der zwei genannten Zünfte zusammen.

Ein zwölfköpfiger Vorstand wurde gebildet, der sich fortan regelmäßig traf, um die zukünftige Nutzung, die Zuwegung und die Finanzierung der Baumaßnahme zu planen. Mit großzügiger Unterstützung des Landes NRW und beeindruckender Spendenbereitschaft vieler Attendorner sei es gelungen, das Projekt umzusetzen.

Das Gildehaus erstrahlt jetzt von innen im neuen Glanz. von Nicole Voss
Das Gildehaus erstrahlt jetzt von innen im neuen Glanz. © Nicole Voss

Details zur Finanzierung verriet Sascha Koch, Schatzmeister des Trägervereins. Nach der Kontaktaufnahme mit dem Heimatministerium, um aus dem Förderprogramm „Heimatzeugnis“ zu profitierten, wurde eine Kostenschätzung erstellt.

Die Summe, 595.000 Euro, habe laut Sascha Koch auch Kritiker auf den Plan gerufen, die gesagt haben: „Wie kann man so viel Geld für ein altes Haus ausgeben?“

Schatzmeister Sascha Koch verrät Details zur Finanzierung. von Nicole Voss
Schatzmeister Sascha Koch verrät Details zur Finanzierung. © Nicole Voss

Der Trägerverein sei sich sicher gewesen, es bei einer maximal 90-prozentigen Förderung zu schaffen. Die Fördersumme sei letztlich mit einer Summe von 520.000 Euro bewilligt worden – was einer Förderquote von knapp 87 Prozent entspreche.

„Wir können voller Stolz sagen, dass unser Kostenplan mit einer Punktlandung eingehalten werden konnte. Die Spendenbereitschaft – mit insgesamt 73.260 Euro - war und ist einfach überragend“, bedankte sich Sascha Koch.

Am Samstag, 20. April, können sich die Bürger bei einem Tag der offenen Tür von 11 bis 17 Uhr und am Sonntag, 21. April, von 13 bis 17 Uhr vom neuen Erscheinungsbild überzeugen.

Artikel teilen: