Gewerbesteuer sprudelt weiter in Attendorn

Kämmerer Hesener mahnt zur Disziplin


  • Attendorn, 13.07.2018
  • Von Barbara Sander-Graetz
    Profilfoto Barbara Sander-Graetz

    Barbara Sander-Graetz

    Redaktion

 von Sven Prillwitz
© Sven Prillwitz

Attendorn. Auch in diesem Jahr sprudeln wieder die Einnahmen aus der Gewerbesteuer für die Hansestadt Attendorn. Das erläuterte Kämmerer Klaus Hesener in der Ratssitzung am Mittwoch, 11. Juli.


„Wir haben unseren Ansatz deutlich überschritten “, so der Herr der städtischen Zahlen. „Nach heutigem Stand zeichnet sich  eine Ergebnisverbesserung von rund 4,3 Millionen Euro ab.“ Das heißt die Einnahmen aus der Gewerbesteuer liegen bei rund 40 Millionen Euro.
Erfolgreiche heimische Wirtschaft
„Das zeigt, wie erfolgreich die heimische Industrie ist, die eine Lebensversicherung für unseren Haushalt ist“ so Hesener weiter. Doch Klaus Hesener wäre nicht Klaus Hesener, wenn er nicht sofort ein „aber“ nachlegt.

„Es ist jedoch fraglich, ob sich dieser Trend weiter fortsetzt. Vor allem die steigenden Betriebskosten sowie die internationalen Unsicherheiten trüben die Konjunkturaussichten. So könnte ein direkter Handelskrieg zwischen den USA und der EU auch zeitnah die Attendorner Wirtschaftsunternehmen mit ihrer globalen Ausrichtung empfindlich treffen. Die vorgenannten Unsicherheiten, flankiert mit dem bekannten Tatbestand, dass der überwiegende Teil der Gewerbesteuer nur von relativ wenigen Steuerpflichtigen aufgebracht wird, machen die Haushaltswirtschaft der Hansestadt Attendorn besonders anfällig und erschweren verlässliche Haushaltsprognosen erheblich.“
Kreisumlage steigt weiter
Außerdem, so Hesener weiter, steige die Kreisumlage von 113 Millionen auf 120 Millionen. „Da wir ein Drittel dieser Kreisumlage zahlen und wir die Steuerkrafterhebung der anderen Kommunen nicht kennen, wissen wir nicht, wie hoch der reale Anteil für Attendorn ist.“ Allerdings dürfe man ab dem kommenden Jahr Rücklagen für die zu zahlende Kreisumlage bilden.
Haushaltsdiziplin wichtig
Den derzeit hohen Steuereinnahmen stünden weiter steigende Ausgaben, insbesondere im Personal- und Sozialbereich, gegenüber. Daher dürfe die Hansestadt Attendorn auch ihre eigenen Anstrengungen für eine nachhaltige Haushaltskonsolidierung nicht aus dem Blick verlieren. „Wir müssen nicht nach dem Gießkannenprinzip agieren, sondern zielgerichtet investieren. Dabei muss das Notwendige vom dem Wünschenswerten unterscheiden werden und eine Haushaltsdiziplin gehalten werden.“
Artikel teilen: