"Geh Denken" in Attendorn: Stolpersteine werden poliert
Aktion gegen das Vergessen
- Attendorn, 08.11.2016

Attendorn. Unter dem Motto „Geh Denken“ werden am Mittwoch, 9. November, ab 16 Uhr die Stolpersteine in Attendorn gereinigt. Jeder Interessierte ist hierzu eingeladen.

Auf den 10x10 Zentimeter großen Granitquadern mit eingelegter Messingplatte sind der Name, der Geburtstag und -ort sowie der Todestag der jüdischen Mitbürger eingraviert, die während der Schreckensherrschaft der Nationalsozialisten umgebracht wurden oder die den Freitod vor dem Abtransport wählten. Die Steine sind vor Wohnungen oder besonderen Plätzen, die für die ehemaligen Mitbürger von besonderer Bedeutung waren, verlegt worden.

„Die Messingplatten müssen von Zeit zu Zeit gereinigt werden“, erklärt Hartmut Hosenfeld und fügt hinzu: „Gleichzeitig kann damit das Gedächtnis der Bevölkerung aufpoliert werden.“
Seit mehr als 40 Jahren erforscht der pensionierte Schulleiter und Buchautor nun schon das Leben der ehemaligen jüdischen Gemeinde in Attendorn. Ebenso wie Brigitta Puth gehört er zu den Initiatoren der Stolpersteine in der Hansestadt. Beide laden nun zu diesem besonderen Termin ein. Unterstützt werden sie dabei von der Hansestadt Attendorn und von Tom Kleine, dem Betreiber der Homepage www.juedisch-in-attendorn.org.
Neben der Reinigung der Stolpersteine werden die Initiatoren am Mittwoch, 9. November an jedem Standort Informationen zu den betreffenden jüdischen Mitbürgern vermitteln. Jeder Interessierte ist zu dieser Veranstaltung eingeladen. Die Reinigungsmittel bringen die Initiatoren mit. Treffpunkt ist um 16 Uhr vor der Rossmann-Filiale in der Wasserstraße.
Zudem ist die in diesem Jahr auferlegte Infobroschüre „Stolpersteine in Attendorn“ weiterhin im Erdgeschoss des Rathauses erhältlich.
