Fußball-Junioren aus dem Ahrtal gastieren beim SV 04 Attendorn

Alltag beim Kicken hinter sich lassen


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Die D-Junioren der JSG Mittelahr und des SV 04 Attendorn. Mit dabei auch, von links: Georg Hippler (Stadtsportverband Attendorn), Patrick Kosmann (JSG-Trainer), Thomas Bassitta (Vorstand SV 04), Ingo Schmidt (Sport Engstfeld), Anne Bruse (Vorstand SV 04) und Jürgen Wolber (SV 04-Trainer). von Thomas Bassitta
Die D-Junioren der JSG Mittelahr und des SV 04 Attendorn. Mit dabei auch, von links: Georg Hippler (Stadtsportverband Attendorn), Patrick Kosmann (JSG-Trainer), Thomas Bassitta (Vorstand SV 04), Ingo Schmidt (Sport Engstfeld), Anne Bruse (Vorstand SV 04) und Jürgen Wolber (SV 04-Trainer). © Thomas Bassitta

Attendorn/Bad Neuenahr-Ahrweiler. Kürzlich ist die D-Jugendmannschaft des JSG Mittelahr beim SV 04 Attendorn zu Gast gewesen. Neben Spaß am Fußball und der Besuch der Umgebung konnten die Nachwuchskicker auch ein wenig dem Alltag der Flutkatastrophe entfliehen, deren Opfer sie vor zwei Monaten geworden sind.


Die Nachricht von der Flutkatastrophe im Juli hatte Thomas Bassitta, Vorstand beim SV 04 Attendorn, schockiert. Eine Freundin seiner Frau, die aus Bad Neuenahr-Ahrweiler stammt, hatte ihm mitgeteilt, dass auch der örtliche Fußballverein Opfer der Fluten geworden sei. Der Sportplatz, auf dem die Kicker Training und Spiele absolvierten, glich nach der Flut einem Acker und wird auch in den nächsten Monaten unbespielbar bleiben.

Thomas Bassitta war schnell klar: „Wir müssen etwas tun.“ In einem Gespräch mit den restlichen Vorstandsmitgliedern wurde daran getüftelt, wie man schnell und sinnvoll im Ahrtal helfen kann. Der Vorstand stellte fest, dass viele der Kicker auch ihre Sportartikel in der Flut verloren haben. So wurde ein ganzer Anhänger voll mit Trikots, Fußballschuhen, Bällen und weiteren Gegenständen ins Ahrtal gebracht.

Bilder schlimmer als im Fernsehen

Die Verein aus dem Ahrtal zeigte sich zutiefst dankbar über die Hilfe und Solidarität aus der Hansestadt. Die Bilder, die Thomas Bassitta beim mehrstündigen Aufenthalt in Bad Neuenahr-Ahrweiler gesehen hatte, gehen ihm bis heute nicht aus dem Kopf: „Es hat weitaus schlimmer ausgesehen als im Fernsehen. Viele Häuser sahen aus wie im Rohbau. Der Gestank vor Ort war so schlimm, dass ich diesen sogar noch nach mehreren Stunden Autofahrt in der Nase hatte.“

Die neuen Trikots konnten direkt ausprobiert werden. von Thomas Bassitta
Die neuen Trikots konnten direkt ausprobiert werden. © Thomas Bassitta

Vor Ort hatte man sich mit der JSG zusätzlich darauf verständigt, dass es einen Gegenbesuch mit Rahmenprogramm für die Bad-Neuenahrer geben werde. Die D-Jugend war mitsamt Trainerstab für drei Tage per Bus in die Hansestadt angereist. Der erste Abend war locker: Bolzen und Pizza essen standen auf dem Programm. Untergebracht wurden die Spieler bei jeweils einem gleichaltrigen Spieler der Attendorner D-Jugend.

D-Junioren erkunden Umgebung

Am nächsten Tag wurden die Erkundung des Biggesees (inklusive Biggeblick) sowie Ausflüge zur Atta-Höhle und zur Players Lounge Finnentrop realisiert, bevor am dritten und letztem Tag noch ein Freundschaftsspiel veranstaltet wurde. Danach ging es für die D-Junioren wieder in die Heimat.

In der Finnentroper Players Lounge wurde keine ruhige Kugel geschoben. von Thomas Bassitta
In der Finnentroper Players Lounge wurde keine ruhige Kugel geschoben. © Thomas Bassitta

Das Fazit von allen Beteiligten fällt positiv aus. Auch Thomas Bassitta ist begeistert: „Das waren schöne Tage. Wir haben nur positives Feedback bekommen. Es schreit nach Wiederholung. Wir laden noch einmal herzlich ein nächstes Jahr zum 800-jährigen Jubiläum.“ Großen Dank richtet der Vorstand an den Stadtsportverband Attendorn sowie an alle Sponsoren und Helfer, die die Unterstützung in Bad Neuenahr-Ahrweiler sowie den Aufenthalt der Flutopfer in Attendorn möglich gemacht haben.

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