Festgottesdienst mit Präses Dr. Annette Kurschus in Attendorn

Wichernkranz feiert 180. Geburtstag


Der Wichernkranz feiert seinen 180. Geburtstag: Hierzu lädt die ev. Kirchengemeinde Attendorn zum Festgottesdienst ein. von Andreas Schliebener
Der Wichernkranz feiert seinen 180. Geburtstag: Hierzu lädt die ev. Kirchengemeinde Attendorn zum Festgottesdienst ein. © Andreas Schliebener

Attendorn. Das erste Adventswochenende am Sonntag, 1. Dezember, steht bei der Evangelischen Kirchengemeinde Attendorn im Zeichen des Adventkranzes: Vor 180 Jahren wurde er in einem Hamburger Kinderheim von dem damals 31-jährigen Theologen Johann Hinrich Wichern (1808 bis 1881) „erfunden“, um verarmten und verwahrlosten Kindern aus den dortigen Elendsvierteln die Liebe Gottes näherzubringen.


Als Attendorner „Riesenkranz“ vor der Erlöserkirche wirft er im bereits zwölften Jahr sein Licht auf heutige Kinderarmut und lädt mit Liedern und Besinnlichkeit zu abendlichen Andachten ein. Für die Evangelische Kirchengemeinde Attendorn ist das Grund zur Freude und Dankbarkeit.

Deshalb wird der „180. Geburtstag des Wichernkranzes“ in einem Familiengottesdienst am Sonntag, 1. Dezember, ab 10 Uhr gebührend gefeiert: Die Präses der Evangelischen Kirche von Westfalen, Dr. Annette Kurschus, selbst ein Fan des Wichernkranzes, hält hier die Festpredigt.
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Zudem singt der Kirchenchor und die Jugendlichen lassen das damalige Treiben im „Rauhen Haus“ für Groß und Klein lebendig werden. Präses Dr. Kurschus entzündet die erste Sonntags-Kerze auf dem schönen Kranz, der zuvor in bewährter Weise unter Anleitung der „Klein-Kölner“ Karnevals-Wagenbauer geschmückt wurde.
Kranz soll auf prekäre Situation aufmerksam machen
Dank deren ökumenischen Engagement und der Hilfe vieler engagierter Attendorner macht der große Adventskranz vor der Erlöserkirche gemeinsam mit den Großteiles nach Attendorner Vorbild gebauten Schwesterkränzen der Diakonie Österreich als „Hoffnungsträger“ im Sinne Wicherns auf die vielfach prekäre Situation von Kindern und Jugendlichen aufmerksam.

Bei den „Kerzenandachten“ unter der Woche wird vom Kleinsten die jeweils nächste Alltagskerze entzündet: so feiern Kinder und Erwachsene mit Gästen aus Öffentlichkeit und Ökumene bei Liedern und Gebeten, Geschichten und besinnlichen Gedanken montags bis freitags ab 18 Uhr Gottes Advent.

Aus den Erlösen der Aktion werden bedürftige Kinder und Familien mit Gutscheinen für Schulmaterial unterstützt. Die Kirchengemeinde freut sich, dass der Wichernkranz 180 Jahre nach seiner Erfindung 1839 durch den „Vater der Diakonie“ in diesem 30. Jahr des Mauerfalls einen Beitrag leistet, auch die „sozialen Mauern“ in unserer Gesellschaft zu überwinden.
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