Facharbeit zum Widerstand Pfarrer Johannes Thomäs gegen das NS-Regime
Schülerin Amelie Grote forscht
- Attendorn, 14.09.2019

Attendorn. Die Evangelische Kirchengemeinde Attendorn denkt dieser Tage besonders an Johannes Thomä, ehemaliger Pfarrer der Gemeinde. Sein Todestag jährt sich am Samstag, 14. September, zum 60. Mal. Mit Thomäs Persönlichkeit und seiner Rolle in der Zeit des NS-Regimes hat sich Amelie Grote, Schülerin der Jgst. Q2 des St.-Ursula-Gymnasiums, im Rahmen ihrer Facharbeit im Leistungskurs Geschichte auseinandergesetzt.


1931 übernahm die Gemeinde Grevenbrück auch den Bezirk Finnentrop. Thomä brachte viele neue Ideen ins Gemeindeleben. Sonntägliche Kindergottesdienste sowie Innere Mission und Jugendarbeit fanden unter ihm großen Zuspruch.

Der Person Thomäs hat Schülerin Amelie Grote eine Facharbeit gewidmet. „Auf der Suche nach einem geeigneten Thema stieß ich immer wieder auf den Namen Johannes Thomä, sei es auf einer Gedenktafel im Rathaus, einem Straßenschild oder im Archiv der Ev. Kirchengemeinde. Ohne viel über ihn lesen zu müssen, konnte ich schon ahnen, was für eine interessante Persönlichkeit er gewesen sein muss“, erzählt die 17-Jährige.
So habe sie tiefer gegraben und festgestellt, dass Thomä stets auf seinem Glauben beharrt habe. „Er bewies großen Mut durch sein Auflehnen gegen die nationalsozialistische Kirchenbewegung der Deutschen Christen, aber auch durch sein Eintreten für jüdische Mitbürger und Freunde.“
Aber nicht nur schriftliche Quellen dienten ihr als Forschungsgrundlage, sondern auch ein Gespräch mit Ellen Schnüttgen, der Tochter der ehemaligen Küsterfamilie. Diese konnte sich noch an Pfarrer Thomä und besonders an seinen demonstrativen Besuch bei der jüdischen Familie Stern nach der Reichspogromnacht erinnern. Zudem hielt Thomä im Attendorner Pfarrhaus zeitweise eine Jüdin versteckt.
