Erinnerung lebendig halten: Attendorn erhält Minna-Ursell-Platz
- Attendorn, 21.09.2020
- Von Nicole Voss

Attendorn. Zwei Menschen ein Ziel: Seit Jahren setzen sich Hartmut Hosenfeld und Tom Kleine dafür ein, dass die jüdischen Mitbürger in Attendorn nicht in Vergessenheit geraten. Dank des Engagements des Duos, das die Initiative „Jüdisch in Attendorn“ aus der Taufe hob, wird die Erinnerung lebendig gehalten.

Umbenannt werden soll die Straße „Im Hohl“, im Zentrum Attendorns, zwischen den Einmündungen „Breite Techt“ und „Wasserstraße“. An dieser Stelle befand sich der letzte Gebetsraum der früheren jüdischen Gemeinde Attendorns, worauf heute an gleicher Stelle die im Jahr 1988 errichtete Gedenktafel hinweist.

Die Initiative begründete ihren Antrag im Zusammenhang mit dem 80. Jahrestag der Novemberpogrome darin, dass Minna Ursell die Namensgeberin der Anfang des letzten Jahrhunderts durch Familie Ursell begründeten „Minna-Ursell-Stiftung“ sei, die seinerzeit sich in besonderer Weise der Unterstützung der Bedürftigen in Attendorn verschrieben habe.

Nach dem Else-Tump-Weg und dem Schwester-Gerharda-Weg ist der Minna-Ursell-Platz erst die dritte Straße in Attendorn, die einer weiblichen Persönlichkeit der Stadt gewidmet ist.
Infos zu Minna Ursell:
Mit Schreiben vom 23. April 1918 wurde die Schenkung und Bildung der „Minna-Ursell-Stiftung“ seitens der Regierung in Arnsberg genehmigt. Im Oktober 1918 stellten die Brüder Albert und Julius Ursell weitere umgerechnet 2500 Euro der Stiftung zur Verfügung. Am 21. Dezember 1918 verfügte die Stiftung über ein Kapital von 5000 Euro.

