„Einzigartige Chance, sich und die Hansestadt zu präsentieren"

Umfrage unter Einzelhändlern: Was bedeutet das Late-Night-Shopping?


Die Innenstadt war gut besucht. von Catriona Rath
Die Innenstadt war gut besucht. © Catriona Rath

Am Freitagabend, 20. August, fand in Attendorn wieder die „Hansenacht“ statt, bei der die Geschäfte bis 22 Uhr geöffnet hatten. Viele Besucher zog es bei trockenem und warmen Wetter zum Einkaufen in die Innenstadt. Außerdem gab es vor einigen Geschäften noch Live-Musik und verschiedene kleine Stände mit Essen und Getränken. LokalPlus hat die Einzelhändler gefragt, was die "Hansenacht" für sie, die Innenstadt und die Late-Night-Shopper bedeutet.


„Die ,Hansenacht´ ist damals aus der Idee heraus entstanden, dass wir den Leuten auch mal die Möglichkeit geben wollten, abends bis zum Einbruch der Dunkelheit shoppen zu können. Viele Menschen haben dann auch mehr Zeit. Irgendwann hat sich der Termin immer am letzten Freitag von den Ferien herausgestellt. Viele Kinder haben noch Schulferien, und das ist ein schöner Abschluss für die Sommerferien. In der Regel spielt da dann auch noch das Wetter ganz gut mit“, erzählte Micheal Frey von der Buchhandlung Frey. Wie er sehen es viele Einzelhändler in Attendorn. Sie finden es wichtig, sich an dem Event zu beteiligen und den Menschen zu zeigen, was die Stadt alles zu bieten hat. Klingelnde Kassen stünden dabei weniger im Vordergrund, waren sich andere Einzelhändler einig. Die Inhaberin der „Lederwaren-Kiste“ etwa meinte: „Es geht uns nicht nur um den Umsatz. Das nette und gesellige Treiben liegt uns am Herzen.“ Auch Nicole Kost von „Nicole Kost – Wein und Spirituosen“ erklärte: „Wir sind jedes Jahr immer gern mit dabei. Mit unserem Einsatz bei diesem Fest geben wir unserem Kunden ein kleines Dankeschön zurück, dass er uns treu ist und immer wieder vorbeischaut, dass er uns auch durch seinen Kauf am Leben erhält. Man sollte das Miteinander einfach pflegen, und dafür ist dieses Event eine gute Gelegenheit.“ Es gibt aber noch weitere Gründe, warum die Läden sich außerdem an der „Hansenacht“ beteiligen. „Damit sich die Kunden in einer lockeren Atmosphäre für den Saisonstart in den Herbst informieren können“, sagte Ruth Wörenkämper vom "Modehaus Wörenkämper". „Die Stadt wieder attraktiver zu machen. Außerdem auch mal andre Leute, auch von außerhalb, anzulocken“, erklärte Peter Möser, Inhaber von „Sporthaus Attendorn“. „Es ist eine einzigartige Chance sich und die Hansestadt zu präsentieren“, meinte Jan Otterbach, Geschäftsführer der „Augenmeisterei“.
Beteiligung aller Geschäfte wichtig
Gleichzeitig sei es wichtig, dass auch alle Geschäfte mitziehen und sich beteiligen, finden viele Händler. So ist Michael Frey der Ansicht: „Es geht hauptsächlich darum, dass sich die Einkaufsstadt Attendorn gut darstellt. Momentan ist hier aber auch viel im Umbruch, von Seiten der Stadt wird viel gemacht. Meiner Meinung nach ist man als Händler natürlich auch gefordert, sich an solchen Aktionen zu beteiligen und wenn es geht auch eigene Aktionen dazu beizusteuern.“ Das sehen auch andere Geschäftsführer so. „Um die „Hansenacht“ überhaupt realisieren zu können, ist eine Gemeinschaft wichtig. Ich würde mir sehr wünschen, dass das auch noch mehr Einzelhändler hier in Attendorn verstehen und daran teilnehmen“, sagte Nicole Kost. Damit das Event noch interessanter wurde und man den Gästen noch mehr bieten kann, schlossen sich einige Geschäfte zusammen. „Hier im Domcarré machen wir zusammen mit der „Hanse Kogge“ und „Nicole Kost – Wein und Spirituosen“ seit einigen Jahren Aktionen zur „Hansenacht“. Früher hatten wir ein Open-Air-Kino. Doch seit mehreren Jahren bieten wir Live-Musik an. Dazu dann noch einen Grill- und Getränkestand. Wenn dann so ein lauer Sommerabend ist, wird das natürlich super gut angenommen“, erzählte Michael Frey.
Bilanz der Einzelhändler
Das Resümee, auch im Unterschied zu den vergangen Jahren, zogen die Geschäftsinhaber unterschiedlich. „Heute Nachmittag war es etwas ruhiger, aber heute Abend war wirklich mehr los“, sagte Ruth Wörenkämper. Michael Frey: „Es waren Jahre bei der „Hansenacht“ dabei, wo das Wetter im Sommer eher durchwachsen war und nicht gut mitgespielt hat. Dann kommen natürlich auch weniger Leute. Doch heute Abend haben wir noch gefühlte 22 Grad draußen, es ist trocken geblieben, und dann ist der Zuspruch natürlich super.“
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„Einzigartige Chance, sich und die Hansestadt zu präsentieren"
Nicole Kost erzählte außerdem: „Letztes Jahr wurde die Veranstaltung in Verbindung mit dem Stadtfest gemacht. Jedoch war das nicht gut angekommen, weil es einfach nur drei Tage feiern war. Die „Hansenacht“ muss als eigenes Event stehen, um auch als solches wertgeschätzt zu werden.“ Erste Vorsitzende des „Eine-Welt-Laden“ Adelheid Lütteke: „Dieses Fest ist einer der vielen Bausteine, die man benötigt, um ein Konzept gut am Laufen zu halten.“ „Bei der Veranstaltung trifft man sich auf ganz unkonventionelle Art und Weise. Uns als Einzelhändlern oder Dienstleistern wird die Möglichkeit gegeben, sich auf einer anderen Ebene mit seinem Kunden auseinander setzen zu können. Nicht nur immer im täglichen Alltagsgeschehen. Es ist ein ganz anderes und ausführlicheres Miteinander. Ein kleines schönes Fest“, sagte Nicole Kost.
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