Eine Ära geht zu Ende
Fahnen werden künftig in der Kirche aufbewahrt
- Attendorn, 06.11.2016
- Von Barbara Sander-Graetz
Barbara Sander-Graetz
Redaktion

Ennest. Als am Samstagabend, 5. November, gegen 18:30 Uhr der Präsentiermarsch in der Hülschotter Straße erklang, ging eine Ära zu Ende. Zum letzten Mal wurden nach 71 Jahren die Schützenfahnen im Haus Kraus abgeholt.

Für den Vorstand, die Königskompanie, den Jungschützenvorstand, die Jungschützenkönigskompanie und den Musikzug hieß es Samstagabend auf dem Dorfplatz: Antreten zum Abholen und Abgeben der Fahnen. Unter den Klängen des Ennester Musikvereins und begleitet von zahlreichen Fackelträgern ging es zunächst zum Haus Kraus.
Da die Alliierten die Fahne zunächst als nationalsozialistisches Propagandaobjekt einschätzten, sollte die aus dem Gründungsjahr des Vereins (1899) stammende Flagge vernichtet werden. „Trotz mangelnder englischer Sprachkenntnisse und enormer Verständigungsprobleme konnten die Alliierten am Ende doch vom Gegenteil überzeugt und die Fahne gerettet werden.“

Bevor die Offiziere am Samstag die Fahnen schließlich zum letzten Mal aus dem Haus holten, bedankte sich Christian Busch im Namen aller Schützen mit einem Geschenk bei Walter und Martina Kraus. Anschließend wurden die Flaggen in einem Festzug durchs Dorf getragen, bevor sie in die Obhut der Kirche übergeben wurden. „Damit schlagen wir ein neues Kapitel im Geschichtsbuch unseres Vereins auf.“ Nach der Schlüsselübergabe an Fahnenoffizier Holger Stinn und dem Margareten Marsch ging es zurück zur Schützenhalle, wo der Abend in gemütlicher Runde ausklang.

