Ein neues Stück Ortsgeschichte

Ennest. Am Donnerstagabend wurde ein neues Kapitel Ortsgeschichte geschrieben: Über 30 Mitglieder haben den „Dorfverein Ennest e.V“ gegründet. Nach einigen kleinen Änderungen der vorgelegten Satzung wählte die Versammlung Bernd Strotkemper zum Vorsitzenden.

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„Man kann was bewegen“, sagte der neue Chef. Eben jenes Denken sei auch bei der Gründung des Dorfgremiums Ende 2015 ausschlaggebend gewesen für den neuen Verein. Zu seinem Stellvertreter wurde Bernd Pieper gewählt. Beide sind Buiterlinge aus Attendorn. „Meine Frau hat mir die Wahl gelassen: Prinz, König oder Vorsitzender des Dorfvereins in Ennest zu werden“, so der 52-jährige Strotkemper nach seiner Wahl. „Ich habe mich sofort für den Dorfverein entschieden.“

Zum Kassierer wurde Manfred Schrottke und zur Schriftführerin Eva Springob-Horn gewählt. „Wir wollten im Beirat auch noch weitere Gruppen vertreten wissen“, erklärte Uli Bock. Daher wurde Stefanie Laufenberg-van Rickelen als Jugendvertreterin gewählt. Marlies Flesch vertritt die Senioren und Aynur Bar, die den örtlichen Kiosk betreibt, fungiert als Ausländervertreterin. Sie war allerdings am Gründungsabend erkrankt. Alle Kandidaten wurden einstimmig für zwei Jahre in ihre Ämter gewählt. Auch beim Jahresbeitrag für die Mitglieder wurde man sich schnell einig. So sind Mitglieder bis zum 16. Lebensjahr frei. Ab da beträgt der Jahresbeitrag 12 Euro.

Flüchtlingshilfe im Fokus

Ein Augenmerk für die weitere Vereinsarbeit richtet sich auch auf die Flüchtlingsarbeit. „Wir haben derzeit 40 Bewohner in der Unterkunft“, so Eva Springob-Horn. „Davon sind allein 22 Kinder und drei schwangere Frauen. Vorgestern ist das erste Kind, ein Junge, hier geboren worden. Mutter und Kind sind wohlauf. Wir machen die ehrenamtliche Betreuung zurzeit mit sechs Personen und brauchen dringend Unterstützung, besonders beim Fahrdienst. Wer hier helfen will, sollte sich dringend bei uns melden.“

Als Dorfgremium können die Aktiven auch schon erste Erfolge verbuchen. So wurde aus einem verwahrlosten Bolzplatz wieder ein Spiel- und Fußballplatz, und auch die Fassade der Turnhalle erstrahlt in neuem Glanz. Nur bei der Entzerrung der Verkehrssituation morgens und mittags an der Schule konnte bis jetzt noch keine Lösung gefunden werden. Das berichtete Eva Springob-Horn. „Wir hatten angeboten, dass die Eltern am Pennymarkt und an der Schützenhalle parken, ihre Kinder dort aussteigen und mit Hilfe von Lotsen zur Schule begleitet werden. Gerade einmal fünf Eltern wollten das Angebot annehmen. Die anderen bringen ihre Kinder angeblich gar nicht.“

Online-Präsenz und Hoffnung auf Helfer

Wer dem neuen Verein beitreten will, kann sich an die Vorstandsmitglieder wenden oder Kontakt über deren Facebook-Seite aufnehmen. „Wir werden auch eine Homepage erstellen“, versprach Bernd Strotkemper. „Außerdem soll unsere Arbeit transparent sein und bleiben. Sitzungen mit sieben Vorstandsmitgliedern bewirken nichts. Wir brauchen viele freiwillige Helfer, die dafür sorgen, dass Ennest auch in Zukunft für alle Generationen ein liebens- und lebenswerter Ort bleibt.“