Drohnenteams des Hegerings Attendorn retten mehr als 90 Kitze

Attendorn. Die Drohnenteams des Hegerings Attendorn haben in den vergangenen Wochen in unzähligen Einsätzen in den frühen Morgenstunden mehr als 90 Rehkitze und etliche Junghasen vor dem sicheren Mähtod gerettet.

Dabei unterstützt die Jägerschaft die ansässigen Landwirte bei der notwendigen und verpflichtenden Suche. Dank einer neu angeschafften zweiten Drohne mit verbesserter Wärmebildtechnik und Akkukapazität, gesponsert durch die Kreisjägerschaft Olpe, konnte jeweils länger geflogen und so deutlich mehr Kitze gefunden und aus den Wiesen getragen werden.

Unter der Leitung des Drohnenobmanns Jürgen Müller, leisteten die Teams bestehend aus Max Bilsing, Max Epe, Ewald Scholle und Franz Hesse somit einen erheblichen Beitrag zum Tierschutz.

Wird ein Kitz entdeckt, werden die am Feldrand wartenden Jäger per Funkgerät zu den Tieren geleitet. Zudem schwebt die Drohne exakt über dem möglichen Fundort.

Die Jäger nehmen das Tier mit Handschuhen und ausgerissenen Grasbüscheln auf und setzen es am Feldrand in vorbereiteten Boxen ab. Deren Deckel werden beschwert, damit sie nicht daraus entweichen können. Sobald der Bauer das Feld gemäht hat, werden die Kitze wieder in die Freiheit entlassen.

Es wird eindringlich davor gewarnt, die jungen Rehe aus falsch verstandener Tierliebe aus den Boxen zu befreien und sie dabei auch noch mit den Händen anzufassen. Denn das führt in der Regel zu ihrem sicheren Tod: Laufen sie weg, bevor der Landwirt gemäht hat, legen sie sich wieder ins vermeintlich sichere hohe Gras und werden durch die Kreiselmesser der Mähwerke getötet. Sollten sie dem entkommen, nimmt die Ricke sie nicht mehr an, weil den Kitzen der Geruch des Menschen anhaftet.

Weil Drohnen mit Wärmebildkameras zur Kitzrettung meist mehr als 500 Gramm wiegen, unterliegen ihre Piloten der Führerscheinpflicht. Daher müssen sie den Großen Drohnenführerschein vorweisen.

Der Hegering bittet die betroffenen Landwirte, auch im Hinblick auf das kommende Jahr, sich frühzeitig zu melden um die Suche koordinieren zu können, denn nichts sei so sicher und effektiv, wie die Suche mit der Drohne.