Drei Monate Bienenwohnung auf dem Attandarra-Schulhof

Grundschule und Imkerverein ziehen erste Bilanz


  • Attendorn, 26.07.2018
  • Von Barbara Sander-Graetz
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    Barbara Sander-Graetz

    Redaktion

Vertreter des Imkervereins, der Sparkasse, der Stadt Attendorn und der Grundschule ziehen ein positives Fazit. von Barbara Sander-Graetz
Vertreter des Imkervereins, der Sparkasse, der Stadt Attendorn und der Grundschule ziehen ein positives Fazit. © Barbara Sander-Graetz

Attendorn. Auf dem Schulhof der Attandarra-Grundschule leben seit drei Monaten Bienen in friedlicher Koexistenz mit Schülern und Anwohnern. Für die Schüler ist es ein spannendes Abenteuer, mit Hilfe der Schaubeute auch ins „Wohnzimmer“ der kleinen Honigsammler zu schauen. Und die Nachbarn der Schule freuen sich über bestäubte Blüten und eine reiche Ernte in ihren Gärten.


„Es war schön, zu sehen, wie nach eineinhalb Jahren Planungszeit die Bienen Anfang Mai ihr neues Quartier auf dem Schulhof am Südwall bezogen haben und begannen, sich im Gelände einzufliegen“, so Lehrer Sven Mialkas.
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Gemeinsam mit der Attandarra-Schule, dem Imkerverein Attendorn, der Sparkasse Attendorn-Lennestadt-Kirchhundem und der Stadt Attendorn wurde das Projekt umgesetzt. Mitarbeiter des Bauhofs zimmerten und installierten ein festes Ständerwerk für die Schaubeute. Sowohl von bautechnischer Seite als auch aus Sicht der Imker seien dabei keine Wünsche offengeblieben, erklären alle Beteiligten. 
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Noch schöner aber waren die gebannten Gesichter der Kinder, als diese auf eigene Faust den Bienenkasten unter die Lupe nahmen, um das Treiben der Insekten zu beobachten. Denn hier gab es viel zu entdecken: Junge Bienen schlüpften, andere zeigten mit dem Schwänzeltanz, wo gute Nektarquellen zu finden sind, wieder andere putzten oder fütterten die Larven, die ebenfalls zu erkennen waren, oder trugen Pollen in ihren dickgefüllten Pollenhöschen in den Stock.

Doch über alle dem stand die Frage: Wo ist die Königin? Blaumarkiert war sie auch für ungeübte Augen zu erkennen, und es entstand jedes Mal ein Wettbewerb, wer sie denn zuerst sehen würde.
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Neben diesen Eindrücken, die jeder Besucher sammeln kann, motivierte die Schaubeute aber auch viele Kinder dazu, zu Hause mehr über Bienen erfahren zu wollen. „Damit haben wir ein Ziel erreicht“, so Andreas Graetz, Vorsitzender des Imkervereins Attendorn. „Wir wollen mit dieser Schaubeute Kinder animieren, sich mit diesen faszinierenden Lebewesen zu beschäftigen und sie wertzuschätzen.“
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Auch Schulleiterin Wiebke Lösenbeck-Schulte zieht eine positive Bilanz. „Die Kinder sind begeistert. Immer wieder sieht man in den Pausen Schüler, die einen kurzen oder auch langen Blick riskieren“, sagt Lösenbeck-Schulte nach den ersten drei Monaten.

„Und dabei benehmen sich die Kinder respektvoll, aber nicht ängstlich gegenüber den Bienen“, ergänzt Sven Mialkas zu berichten, der die Schaubeute als Imker und Lehrer der Grundschule betreut. Mehrere Klassen führte der Pädagoge in diesen drei Monaten an die Beute und erklärte den Kindern, Kolleginnen und Eltern, was es dort alles zu entdecken gibt.
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„Ermöglicht wurde dieses Projekt mit Hilfe der Sparkasse, bei der wir uns ganz besonders bedanken möchten“, so Andreas Graetz. „Durch ihre finanzielle Unterstützung konnten wir die Schaubeute hier aufstellen.“ Weitere Projekte sind geplant.
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Die Beute ist aber nicht nur für die Kinder der Schule da. Jeder ist willkommen, sich die Schaubeute anzuschauen. Man muss nur eine der beiden Flügeltüren öffnen und man hat durch die Glasscheibe einen Blick direkt auf das Bienenvolk. Hier sehen die Verantwortlichen noch mehr Potential, denn Besucher seien bisher nur selten an der Schaubeute gesehen worden. Daher soll im nächsten Jahr ein Schild auf dem Südwall auf die Bienen aufmerksam machen.
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Für dieses Jahr endet die Zeit der Bienen in der Schaubeute in der nächsten Woche, denn Anfang August wechseln die Bienen ins Winterquartier, damit der Schwarm dort auf Winterstärke anwachsen kann. Ende Mai 2019 sind sie dann wieder da, die Bienen auf dem Schulhof am Südwall.
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