Deutsch-türkische Traumhochzeit mit Hindernissen
Theater in Attendorn: Wieso man über Integration lachen darf
- Attendorn, 11.11.2016
- Von Ina Hoffmann

Attendorn. Die Öztürks feierten am Donnerstagabend, 10. November, eine Traumhochzeit in der Attendorner Stadthalle: Im aktuellen Stück der Theatergruppe „Halber Apfel“ aus Lüdenscheid treffen erneut deutsche und türkische Kultur aufeinander. Autor und Regisseur Murat Isboga erzählt im dritten Teil der Öztürk-Reihe „Die Traumhochzeit“ von den Vorurteilen, mit denen sich Türken und Deutsche begegnen, und zeigt mit dem Stück, wieso man humorvoll mit dem Thema Integration umgehen darf.

Hatte Familienoberhaupt Ali Öztürk erst noch gehofft, „Nina“ sei lediglich der Spitzname der Braut, muss er diese Hoffnungen bald begraben. Der türkische Patriarch muss den Tatsachen ins Auge sehen, dass sein Vorzeigesohn ihm nicht nur eine vegetarisch lebende deutsche Schwiegertochter ins Haus holt, sondern auch noch damit leben, dass deren Mutter eine geschiedene Polizistin mit einem deutschen Schäferhund ist.


„Die Ideen kochten aus mir über. Die Öztürks mussten einfach auf die Bühne. Ich erlebe tagtäglich viele Situationen, die lustig oder auch absurd sind. In so vielen Kleinigkeiten zeigen sich die Unterschiede und die Gemeinsamkeiten der Deutschen und der Türken. Gemeinsam darüber zu lachen, bringt die Menschen einander näher“, weiß der Lüdenscheider. Denn die Grundvoraussetzung für ein besseres Zusammenleben sei das gegenseitige Kennenlernen. So möchte er mit seinen Geschichten über die Öztürks den Deutschen und den Türken den Spiegel vorhalten und so eine Brücke zwischen den Kulturen schlagen. „Denn im Mittelpunkt stehen nicht die Unterschiede, sondern die Gemeinsamkeiten“, weiß Murat Isboga.
Schon bald könnten die Attendorner wieder mit den Öztürks lachen: Regisseur Murat Isboga möchte gerne noch ein viertes Stück über den türkischen Familienclan auf die Bühne bringen. „Ich sammle ständig Ideen. Ob im Café oder beim Elternsprechtag: Es gibt noch so vieles, was die Öztürks erleben könnten“, verrät der Drehbuchautor.
