Deutsch-israelischer Jugendaustausch in Attendorn

„Wirkliche Verbindungen kommen nur von den Menschen selbst“


Attendorns stellvertretender Bürgermeister Horst Peter Jagusch(links)  und Amtsleiter Stefan Lütticke (zweiter von rechts) begrüßten bei einem Empfang im Rathaus der Hansestadt die Teilnehmer eines deutsch-israelischen Jugendaustausches. von privat
Attendorns stellvertretender Bürgermeister Horst Peter Jagusch(links) und Amtsleiter Stefan Lütticke (zweiter von rechts) begrüßten bei einem Empfang im Rathaus der Hansestadt die Teilnehmer eines deutsch-israelischen Jugendaustausches. © privat

Attendorn. Attendorns stellvertretender Bürgermeister Horst Peter Jagusch und Amtsleiter Stefan Lütticke begrüßten bei einem Empfang im Rathaus der Hansestadt die Teilnehmer eines deutsch-israelischen Jugendaustausches.


An dem von der Akademie Biggesee initiierten Austausch nahmen auf deutscher Seite Schüler des Dietrich Bonhoeffer Gymnasiums Neunkirchen, der städtischen Gymnasien Olpe und Lennestadt sowie des Rivius Gymnasiums und des St.-Ursula-Gymnasiums Attendorn teil. Die zehn Jugendlichen aus Israel waren aus der Region Ma’ale Yosef  im Norden Israels angereist.
Begegnungen untereinander
Unter der Leitung von Dorit Levi und Noa Yosef aus Israel sowie Dr. Robert Schmidt von der Akademie Biggesee konnten die Jugendlichen aus beiden Ländern im Rahmen eines abwechslungsreichen Programms wertvolle Begegnungserfahrungen sammeln. Neben dem Lernen aus der gemeinsamen Geschichte beider Länder ging es auch auf Erkundungstouren nach Münster, Bonn und Köln wie auch in die wunderschöne Landschaft Attendorns.

Im Beisein von Amtsleiter Stefan Lütticke begrüßte der stellvertretende Bürgermeister Horst Peter Jagusch die Gäste aus Israel mit dem hebräischen Satz „Bruchim Habaim le Attendorn!“ („Herzlich Willkommen in Attendorn!“). Jagusch unterstrich die Wichtigkeit der deutsch-israelischen Beziehungen: „Ohne das Engagement so vieler Einzelner stünden wir heute nicht hier.“ Dabei sei es besonders wichtig, den Jugendlichen ein umfassendes Bild vom jeweils anderen Land zu vermitteln.
Jüdisch in Attendorn
In diesem Zusammenhang warf Horst Peter Jagusch auch einen Blick in die jüdische Geschichte der Stadt Attendorn. „Angesichts des unvorstellbaren Leids, das dem europäischen Judentum und damit auch den jüdischen Familien in Attendorn während der Zeit der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft zugefügt wurde, ist es wichtig, die Geschichte der jüdischen Familien Attendorns und damit auch dieses dunkle Kapitel Attendorner Stadtgeschichte in Erinnerung zu rufen und zu dokumentieren.“

Jagusch berichtete über die feierliche Enthüllung der Gedenkstele im vorigen Jahr, als zahlreiche Angehörige der ermordeten und verschollenen jüdischen Mitbürger Attendorns aus aller Welt angereist waren: „Dieser 7. November 2018 war ein hochemotionaler Tag in der Geschichte unserer Stadt.“

Dorit Levi vom Ma’ale Yosef Community Center bedankte sich für den freundlichen Empfang und unterstrich, wie wichtig der persönliche Kontakt der Menschen untereinander ist: „Die Menschen verstehen, dass wirkliche Verbindungen nur entstehen können, wenn sie von den Menschen selbst kommt.“
Geschenke für die Gäste
Die Jugendlichen gingen nicht mit leeren Händen aus dem Rathaus und erhielten zur Erinnerung an Attendorn einen USB-Stick mit Bildern und Informationen aus der Hansestadt sowie handgefertigte „Attendorner Höhlenbärchen“.

Ende November erfolgt der zweite Teil des anspruchsvollen Austausch-Projektes mit einem Gegenbesuch der Deutschen in Ma’ale Yosef im Norden Israels.
Artikel teilen: