„Der Attendorner CDU werden diese Vorgänge extrem schaden“

Leserbrief zur Attendorner Unionsteilung


Symbolfotos Leserbrief von Grafik: Sophia Poggel
Symbolfotos Leserbrief © Grafik: Sophia Poggel

Attendorn. In einem Leserbrief äußern sich Gabriele und Karl-Otto Schmidt aus Attendorn, selbst jahrelang Stammwähler der CDU, zur Spaltung der örtlichen Christdemokraten.


"Mit einigem Entsetzen habe ich Ihre Berichterstattung über den Bruch innerhalb der CDU-Fraktion in Attendorn gelesen. Mein Mann Karl-Otto und ich gehörten schon immer zur Stammwählerschaft der CDU. Durch unsere Wählerstimmen haben wir den Fraktionsmitgliedern der Partei den Auftrag gegeben, sich für uns und unsere Interessen, die wir durch die Wahl der CDU am besten vertreten sahen, bestmöglich einzusetzen.

Nun müssen wir feststellen, dass fast die Hälfte der Fraktionsmitglieder (7 von 15) unter Missachtung des Wählerauftrags - und offensichtlich angetrieben von persönlichen Interessen und Animositäten untereinander - eine eigene Fraktion, die UfA (Union für Attendorn) gegründet haben.

Unionsfraktionen sind sich spinnefeind

Offensichtlich waren die „Differenzen auf menschlicher Ebene“ und die „unterschiedlichen Vorstellungen zum Führungsstil in einer Fraktion“ größer als die Verantwortung gegenüber der politischen Aufgabe, der sich die Fraktionsmitglieder durch ihre Kandidaturen freiwillig gestellt haben.

Kaum ein Attendorner CDU-Wähler wird sich vorstellen können, dass die Mitglieder der beiden Fraktionen der CDU und der UfA - die sich offensichtlich spinnefeind sind und es schon nicht geschafft haben, in einer CDU-Fraktion zusammenzuarbeiten - in der Lage sein werden, in „Sachfragen, wie der Entwicklung von Wohnbauflächen, sicher gute gemeinsame Lösungen zu finden.“

Vorgänge werden CDU nachhaltig schwächen

Der Attendorner CDU werden diese Vorgänge in den nächsten Jahren extrem schaden und sie werden die Partei nachhaltig schwächen. Sollte die Spaltung bis zur nächsten Kommunalwahl im Jahr 2025 nicht überwunden sein, wird die CDU zumindest für uns nicht mehr wählbar sein.

In politisch und ökonomisch unsicheren Zeiten, wir sie jetzt erleben - in denen viele Mitbürger nicht mehr wissen, wie sie ihre Strom-, Gas- oder Ölrechnungen bezahlen sollen, in denen das Wort „Krieg“ wieder zum Alltag gehört und in denen politische Spalter vor allem aus der rechten Ecke immer mehr Gehör finden - sollten die demokratischen Parteien zumindest an der Basis auf kommunaler Ebene verantwortungsbewusst und verlässlich funktionieren.

Den übrigen Parteien des Attendorner Stadtrats haben diese Vorgänge jedenfalls den richtigen Dienst erwiesen.“

Gabriele Schmidt, Attendorn

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