Collegium Bernardinum: „Was ist unseriös?“

Leserbrief zur Internats-Schließung in Attendorn


Symbolfotos Leserbrief von Grafik: Sophia Poggel
Symbolfotos Leserbrief © Grafik: Sophia Poggel

Attendorn. Josef Schröder aus Olpe reagiert mit einem weiteren Leserbrief zum Thema Collegium Bernardinum in Attendorn auf die Kritik von Präses Michael Lütkevedder aus Helden, der Schröders Vergleich zwischen den beiden Standorten Werl und Attendorn als unseriös bezeichnet hatte. Diese Aussage möchte Schröder nicht im Raum stehen lassen. Er schreibt:


„Herr Lütkevedder bezeichnet meinen Leserbrief zur Schließung des Internates in Attendorn als unseriös. Unseriös bedeutet: anrüchig, verschrien, von zweifelhaftem Ruf, anstößig, zwielichtig, usw....

Dies kann ich so nicht stehen lassen. Ich unterstelle Herrn Lütkevedder nichts, aber sich zu entrüsten über einen Vergleich von zwei Internaten der gleichen Trägerschaft, die nach gleichem Abbild geschlossen werden, nämlich aus „wirtschaftlichen Gründen“ wirft Fragen auf, wenn doch zumindest bei einem Internat der Grund ein anderer war.

Vergleichbare Fakten

Daher nochmals einige Fakten, die durchaus vergleichbar sind:

  • Werl und Attendorn hatten mit dem Erzbistum Paderborn den gleichen Träger.
  • Das Erzbistum kommuniziert nicht mit den Betroffenen um Lösungen zu suchen, sondern stellt vor vollendete Tatsachen.
  • In beiden Fällen wurde nach dem Stellenwechsel des Internatsleiters die Schließung verkündet.
  • In beiden Fällen wurde Wirtschaftlichkeit als Grund angegeben. Dies konnte durch Berechnungen widerlegt werden. Waren es nicht andere Gründe?
  • Das Angebot, beide Internate an einen Trägerverein zu übertragen, wurde seitens des Erzbistums abgelehnt.


Wie Herr Lütkevedder in seinem Leserbrief schreibt, hat er nach Veröffentlichung der Missbrauchsstudie dazu aufgerufen, dass sich Betroffene melden sollen. Dies gelte auch noch heute. Die Studie behandelte doch die Betroffenen. Warum wurde nicht früher aufgerufen, um sich an der Studie zu beteiligen und evtl. weitere Fälle mit in die Studie aufzunehmen?

Das Erzbistum trennt sich von Gebäuden („Steinen“), in denen Missbrauch geschah. Die Täter werden teilweise versetzt, geschützt und weiter beschäftigt. Die Opfer bleiben sich selbst überlassen. Opfer sind übrigens auch die Kinder, die die Kirchenverwaltung durch die Internatsschließung fallen lässt.

„Offen positionieren“

„Kirche“ sind für mich nicht die Herren Geistlichen, sondern alle Mitglieder vor Ort. Es wird Zeit, sich offen zu positionieren. Geld sollte für caritative Zwecke verwendet und nicht für unnütze Dinge ausgegeben werden.

Viele Ehrenamtliche rackern sich regelrecht ab, um von „oben“ mit Füßen getreten zu werden. Wenn das Ehrenamt nur dafür missbraucht wird, dass die Wirtschaftlichkeit stimmt, läuft etwas total aus dem Ruder. Zudem ist Paderborn mit einem zuletzt mit 7,2 Milliarden Euro veröffentlichten Vermögen die reichste Diözese in Deutschland.“

Hinweise zu Leserbriefen

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