Cello trifft Violine beim Kammerorchester Attendorn

Konzert im Rivius-Gymnasium


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Attendorn. Mit einem abwechslungsreichen Programm präsentierte sich das Kammerorchester Attendorn unter der Leitung von Dirigent und Violinist Anar Bramo in der Aula des Rivius Gymnasiums.


Unter dem Motto „Cello trifft Violine“ konzertierte das Orchester vor ausverkauftem Hause mit gleich drei Virtuosen. Nach dem ersten Satz des „Divertimento F-Dur KV 138“ von Wolfgang Amadeus Mozart zeigte Gleb Pyšniak eindrucksvoll die Vielseitigkeit des Cellos mit dem „Konzert in C-Dur für Cello und Orchester“ von Joseph Haydn.

Strich um Strich malte er mit seinem Instrument drei verträumte Landschaften und zeigte dabei große Präzision, sowohl in den ruhigeren ersten beiden Sätzen (Moderato und Adagio) als auch im dritten Satz (Allegro Molto). Letzterer Satz stach dabei besonders durch sein hohes Tempo heraus.

Mit Leichtigkeit und Eleganz

Das Orchester begleitete dieses sehr anspruchsvolle Werk mit außerordentlicher Leichtigkeit und Eleganz. Nach der Pause eröffnete das Orchester die zweite Halbzeit mit Edvard Griegs Gavotte aus „Aus Holbergs Zeit“.

Darauf folgte Camille Saint-Saëns „Introduction und Rondo Capriccioso, op. 28“, ein Stück, welches den Titel Bravourstück wirklich verdient und der Solistin technisch alles abverlangt. Hier zeigte Dalia Dedinskaite, Pyšniaks, was in ihr steckt.

Schwung und Klanggewalt

Nach so viel Schwung und Klanggewalt entführte Gleb Pyšniak die Hörer dann in nachdenkliche, melancholische Klänge und füllte den gesamten Raum mit dem Klangkörper seines Instruments, der vom Orchester weich gebettet wurde.

Das Publikum war derart ergriffen, dass es nach dem Vortrag einen kurzen Moment brauchte um das Gehörte zu verarbeiten. Dann aber war der Applaus umso größer.

Stehende Ovationen

Das Präludium, „aus Holbergs Zeit“ vertrieb den Schwermut sogleich wieder aus dem Konzertsaal und bereitete das Publikum auf das große Finale vor. Alle Musizierenden liefen dabei nochmals zur Höchstform auf und ernteten für ihre Darbietung, einmal mehr, stehende Ovationen.

Als Zugabe vergoldeten die beiden Solisten Dedinskaite und Pyšniak den Abend mit dem Stück „Passacaglia“ von Händel-Halvorsen, das mit unvergleichlicher Präzision dargeboten wurde und einmal mehr die herausragende Qualität der Musiker betonte.

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