Campingplatz Waldenburger Bucht: Sechs Familien machen Sommerurlaub
Wohnmobil, Zelt und Caravan
- Attendorn, 22.07.2021
- Verschiedenes
- Von Adam Fox
Attendorn. Es ist kurz vor 10 Uhr. Die meisten Urlauber am Campingplatz Waldenburger Bucht haben gerade gefrühstückt. LokalPlus war vor Ort und hat nachgefragt, wie Familien ihre Urlaubszeit in der Region verbringen.
Familie Dörge ist mit Hund Chilli aus Porta Westfalica für eine Woche ins Sauerland gekommen. Die Familie hat Tyler, den Kumpel von Sohn Jan, mitgenommen. Doch am Tisch sitzen nur Papa Uwe und Tyler. Während Ehefrau Susanne spazieren gegangen ist, heißt es auf Nachfrage, wo Jan ist: „Jan pennt!“
Nach Angaben von Uwe Dörge habe man „schon immer“ gecampt. Die beiden Jungs haben bereits den unweit gelegenen Mountainbike-Park unsicher gemacht. Neben ausgiebigen Wanderungen und diversen Gesellschaftsspielen haben sich die vier noch vorgenommen, einen Abstecher zur Aussichtsplattform Biggeblick zu machen.
Die kürzeste Anreise von allen Befragten hatte das Brüderpaar Florian (24) und Nilsson (13) aus Reichshof. Die beiden haben zwar schon öfter zusammen einen Ausflug gemacht, doch der dreitägige Kurztrip an den Biggesee ist der erste gemeinsame Camping-Ausflug. Die beiden wollen die gemeinsame Zeit genießen und sich im Stand-Up-Paddling ausprobieren.
Nicole und Arnold Peters sind mitsamt Hund Nike aus dem niederrheinischen Kevelaer für ganze elf Tage ins Sauerland gekommen. Die beiden haben, unabhängig von Corona, das Campen seit einiger Zeit für sich entdeckt. Nicole Peters zog 2017 einen Schlussstrich und hatte keine Lust mehr auf den normalen „08/15“-Urlaub. Sie erzählt: „Ich war es leid, in ungepflegten Ferienwohnungen zu schlafen.“ Seitdem machen die Peters´ nur noch Camping-Urlaub.
Bisher haben sie den Biggeblick erkundet und genießen die täglichen Spaziergänge an der Talsperre. Arnold Peters ist außerdem noch eine Attendorner Eisdiele positiv in Erinnerung geblieben. Dort habe er das bisher beste Eis seines Lebens gegessen. Im Wallfahrtsort Kevelaer sei das Eis zwar nicht schlecht; wegen der zahlreichen Touristen seien die Portionen aber „halb so groß und doppelt so teuer“ wie in Attendorn.
René aus Bergisch Gladbach beschreibt sich als „Gelegenheitscamper“. Schon vergangenes Jahr ist er hier gewesen. Vor allem aber möchte er seinen Kindern die „Abenteuerlust“ weitergeben und sagt: „Ich möchte den Kindern vermitteln, wie ich früher selbst aufgewachsen bin.“
Der Familienvater bedauert, dass Wildcampen in Deutschland verboten ist. Deshalb habe man auf den Campingplatz ausweichen müssen. Der Reiz am Camping sei, dass man den Alltag entschleunigen und Fernsehen und Internet für ein paar Tage ignorieren könne.
Wichtig sei auch, dass man hier neue Kraft sammeln und den Akku sprichwörtlich aufladen können. René gibt zu: „Corona hat uns allen, nicht nur den Kindern, viel Kraft gekostet.“ Neben Tischtennis und Lagerfeuer mit Marshmellows hat das Leiterspiel einen ganz hohen Stellenwert bei den Kindern.
Eine Kindergruppe aus Overath im Bergischen Land ist eine Woche in Attendorn zu Gast. Nachdem die Kinder sich in Stand-Up-Paddeln schon ausprobiert und die Hansestadt erkundet haben, steht noch eine Nachtwanderung zum Biggeblick an. Die Gruppe hat coronabedingt schon das zweite Jahr in Folge gecampt, vergangenes Jahr an der Aggertalsperre.
Dem 14-jährigen Vinzenzo gefällt besonders der nahegelegene Biggesee: „Hier kann man wunderbar Joggen gehen und hat dazu noch einen schönen Blick auf den See.“
Die vierköpfige Familie Langbeil ist mitsamt Hund aus Essen angereist. Mit dem Wohnmobil der Eltern bzw. Schwiegereltern. Für eine Woche möchten sie in Attendorn campen. Der Urlaub im Wohnmobil ist für die junge Familie der erste dieser Art. Eine Schlauchboot-Tour auf dem Biggesee haben sie schon gemacht. Neben einer Fahrt mit dem Biggolino möchte die Familie noch die Attahöhle sowie die Attendorner Innenstadt erkundigen.