Bloggen gegen Rassismus: Politikwissenschaftler berichtet aus seinem Alltag

Workshop


Die Teilnehmer des Workshop zogen nach fünf Stunden eine positive Bilanz. von privat
Die Teilnehmer des Workshop zogen nach fünf Stunden eine positive Bilanz. © privat

Attendorn. Rund zwanzig Jugendliche haben kürzlich am Workshop „Bloggen gegen Rassismus“, der vom Kommunalen Integrationszentrum des Kreises Olpe in Zusammenarbeit mit dem Jugendzentrum Attendorn und dem Rivius-Gymnasium organisiert wurde, teilgenommen.


Bereits zu Beginn lobte der Referent und Politikwissenschaftler Said Rezek das Engagement der jungen Teilnehmer: „Ihr habt meinen größten Respekt dafür, dass ihr euch an einem so sonnigen Samstag freiwillig mit diesem unschönen aber sehr wichtigen Thema befasst.“

„Bald sind Sie Deutscher, dann dürfen Sie keine Frauen mehr schlagen“, sagte die Mitarbeiterin in der Ausländerbehörde, als ich die deutsche Staatsangehörigkeit beantragte. Es war meine erste bewusste Diskriminierungserfahrung als 15-Jähriger. Damals war ich perplex, heute prangere ich diesen Rassismus an. Ich hoffe, die nächste Generation bleibt davon verschont.“

Dies ist ein persönlich-politischer Facebook-Post des Referenten Said Rezek aus dem Jahr 2018, in dem er beschreibt, wie er selbst als Jugendlicher bereits Opfer von Rassismus geworden ist. Dieser diente in dem Workshop für die Teilnehmenden als Beispiel zum Schreiben eines eigenen persönlich-politischen Blogbeitrags.

Referent Said Rezek ist selbst Opfer von Rassismus geworden. von privat
Referent Said Rezek ist selbst Opfer von Rassismus geworden. © privat

Zunächst vermittelte Rezek theoretische Grundlagen zu den Themen „soziale Netzwerke“, „Rassismus“ und „Hate-Speech“. Bereits hier konnten die Jugendlichen ihre eigenen Erfahrungen zu diesen Themenbereichen einbringen.

Im weiteren Verlauf des Workshops gab es dann auch einige praktische Übungen, wie beispielsweise das Schreiben eines persönlich-politischen Blogbeitrags zu einer Rassismuserfahrung.

Wie reagiere ich auf „Hate-Speech“?

Einige der Teilnehmer schilderten hierbei Situationen, in denen sie selbst bereits Opfer von rassistischer Diskriminierung geworden sind. Andere hingegen berichteten von Situationen, in denen sie rassistische Handlungen beobachtet haben.

Im zweiten Teil des Workshops wurden Handlungsmöglichkeiten diskutiert, wie auf Hate-Speech und rassistische Äußerungen in den Kommentarspalten adäquat reagiert werden kann. Auch hierzu konnten die Jugendlichen das zuvor Gelernte sofort in einer praktischen Übung anwenden.

Lebhafte Diskussion

Der Workshop, der durch viel Interaktion und lebhafte Diskussionen zwischen den Jugendlichen und auch mit dem Referenten geprägt war, endete nach fünf Stunden.

Die Feedbackrunde bestätigte, was bereits während des Workshops klar wurde: Beide Seiten hatten Spaß am Workshop. Die Teilnehmer hatten reges Interesse an der Thematik, auch wenn diese nicht immer ganz einfach war. Said Rezek meldete der Gruppe zurück, dass die Jugendlichen sehr aufgeschlossen waren und wissbegierig mitgearbeitet hatten.

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