„Blind Date-Lesung": Marion Poschmann liest aus „Die Kieferninseln"
Kandidatin für den „Deutschen Buchpreis" begeistert in Attendorn
- Attendorn, 11.09.2017
- Von Ina Hoffmann
Neu-Listernohl. Zu einer ganz besonderen Autorenlesung hatten die Buchhandlung Hoffmann und der Verein Kultura Attendorn für Sonntag, 10. September, ins Café Moses: Keiner der Anwesenden wusste bis zum Beginn der Lesung, welcher Autor seinen Roman vorstellen würde. Der Überraschungsgast hieß Marion Poschmann. Thema ihres Buches: eine Zugreise durch Japan - und Selbstmord.
In diesem Jahr hatte Isabel Hoffmann, Inhaberin der Buchhandlung Hoffmann in Attendorn, eine der begehrten „Blind Date-Lesungen“ gewonnen. Gemeinsam mit Kultura Attendorn lud sie zur Lesung in das Café Moses in Neu-Listernohl - und zahlreiche Attendorner ließen sich auf das Blind Date ein. Und wurden gut unterhalten: Sie lauschten gebannt dem Roman „Die Kieferninseln“ von Marion Poschmann, Schriftstellerin aus Berlin. „Ein ungewöhnliches Buch mit einer unterschwelligen Komik. Ich musste beim Lesen immer lächeln“, erzählte Isabel Hoffmann zur Einführung.
Da Silvester fasziniert ist vom Reisetagebuch des Dichters Basho, überredet er den jungen Japaner mit ihm auf eine Reise zu den im Buch beschriebenen Orten zu gehen, um ihn so von der Schönheit der Natur und des Lebens zu überzeugen. Tamagotchi willigt ein – allerdings nur unter der Bedingung, dass sie auch jene Orte aufsuchen, die in seinem Lieblingsbuch beschrieben werden, dem „Complete Manual of Suicide“, einem Reiseführer an die schönsten Orte für einen Selbstmord.
„Mein Roman zeigt, dass Japan nicht nur kitschig ist, wie etwa zur Zeit der Kirschblüte, sondern ein ambivalentes Land, in dem junge Menschen an dem hohen gesellschaftlichen Druck zerbrechen können und, wie früher bereits die Samurai, Selbstmord begehen, um einer vermeintlichen Schande zu entgehen“, erklärt die Autorin.
Zwei Mal war Marion Poschmann schon für den „Deutschen Buchpreis“ nominiert und konnte den Preis am Ende nicht ihr Eigen nennen. Mit „Die Kieferninseln“ ist sie nun zum dritten Mal nominiert. „Die Freude wäre natürlich riesig, wenn ich den Preis gewinnen würde. Das ist eine große Ehre und zudem bringt der Preis dem Gewinner-Roman viel Aufmerksamkeit“, so Poschmann.
Ob Marion Poschmanns Roman „Die Kieferninseln“ den „Deutschen Buchpreis“ gewinnt, wird die Jury am 9. Oktober bekannt geben.