Bindung von Ansprechpartnern und Wertschöpfung

Windkraft: Stadt Attendorn favorisiert Gründung von Bürgerwindparks


 von Symbol Matthias Clever
© Symbol Matthias Clever

Unabhängig von den zum Teil strittigen Standortfragen hat die Hansestadt Attendorn zwischenzeitlich untersucht, in welcher Form Windkraftprojekte in Attendorn umgesetzt werden sollten. Das Ergebnis ist eindeutig: Bürgerwindparks eigneten sich "in besonderem Maße unter Beteiligung der Stadt, Institutionen und Bürgern, um eine hohe gesellschaftliche Akzeptanz von Windkraftprojekten sicherzustellen", erklärt die Stadt via Pressemitteilung.


„Wir möchten die Bürger mitnehmen, aus Betroffenen Beteiligte machen. Ein Bürgerwindpark hat zahlreiche Vorteile, wir sichern uns über das Planungsrecht hinausgehende Einflussmöglichkeiten, vor allem bleiben verantwortliche Ansprechpartner und die Wertschöpfung vor Ort. Hiervon profitiert ganz Attendorn“, sagt Bürgermeister Christian Pospischil. Die Alternative: Die Kommune müsste das Feld so genannten „Projektierern“ überlassen, die Windparkanlagen mit maximalen Gewinnstreben betreiben wollen - und dabei die Belange der Stadt und ihrer Bürger oft nur unzureichend berücksichtigen. Das, so Pospischil weiter, solle in Attendorn verhindert werden. Weshalb der Bürgermeister eindringlich an die Grundstückseigentümer appelliert, ihre Flächen nicht vorschnell an diese Projektierer zu veräußern, die bereits mit zum Teil unseriösen Angeboten durch das Land zögen.
Prüfung der Perspektiven mit Partnern aus Region
Gemeinsam mit den in der Region verwurzelten Partnern Bigge Energie und der Volksbank Bigge-Lenne will die Hansestadt Attendorn kurzfristig eine Projektentwicklungsgesellschaft gründen, die zunächst die Realisierungsperspektiven von Bürgerwindparkanlagen untersuchen soll. Bei einer positiven Einschätzung soll in einem weiteren Schritt die konkrete Bürgerbeteiligung mit der Festlegung von möglichen Beteiligungsanteilen erfolgen. Die „Bürgerwindgesellschaft“ solle sehr zeitnah potentielle Grundstückseigentümer gewinnen, die ihre Grundstücke für einen Bürgerwindpark zur Verfügung stellen. Wichtig dabei: Die Kontaktaufnahme mit bestimmten Eigentümern stelle lediglich eine Maßnahme zur vorsorglichen Flächensicherung dar, nicht aber Vorfestlegung auf Standorte. Die Festlegung erfolge erst in einem späteren Stadium des Planungsverfahrens.
Bürger werden fortlaufend informiert
Die Bürger werden über den weiteren Verlauf des Projekts fortlaufend informiert, teilt die Stadt weiter mit. Grundsätzlich sei die Windenergie ein „unverzichtbarer Teil der auf Bundesebene beschlossenen Energiewende und des nahezu vollständigen Umbaus der Stromversorgung bis zum Jahr 2050". (LP)
Artikel teilen: