Betrüger im Raum Attendorn aktiv
- Attendorn, 05.07.2017

Attendorn. Ein 47-jähriger Attendorner hat am Montagvormittag, 3. Juli, einen Anruf erhalten. Die Betrugsmasche ging auf. Binnen weniger Minuten ergaunerte der Täter tausende Euro des Geschädigten. Zudem ist eine 85-Jährige Attendornerin auf einen Betrüger hereingefallen. Sie händigte dem Unbekannten einen vierstelligen Bargeldbetrag für Dienstleistungen aus.
Später ließ sich der Rechner nicht mehr hochfahren und der Geschädigte stellte fest, dass über das Online-Banking mehrere Verfügungen über sein Konto erfolgten. Dabei entstand ein Schaden von insgesamt 2200 Euro. Die Masche ist seit einiger Zeit bundesweit verbreitet und es wurden bereits tausende Anzeigen erstattet. 2016 kam es zur Festnahme mehrerer Personen in einem Callcenter in Indien.
Da sich die Methode offensichtlich lohnt, finden sich natürlich immer neue Straftäter, die damit weitermachen und zumeist aus dem Ausland agieren. Potenziellen Opfern wird geraten, sich bei solchen Anrufen nicht darauf einzulassen Software herunterzuladen oder dem Anrufer Zugriff auf den PC zu gewähren. Seriöse Unternehmen gehen so nicht vor und fragen auch nicht nach Zugangscodes, Passwörtern oder TAN zum Online-Banking. Bei einem vergleichbaren Anruf sollte man einfach auflegen.
Dieser hätte angeboten, die gepflasterte Hauseinfahrt professionell zu reinigen und zu versiegeln, so dass dort zukünftig auch kein Unkraut mehr wachsen könne. Die Geschädigte erteilte den Auftrag und zahlte 1800 Euro in bar. Die Einfahrt wurde jedoch lediglich mit einem Hochdruckreiniger einmal abgespritzt, der Dreck verblieb vor Ort und die vermeintliche Fachfirma aus Remscheid ließ sich nicht mehr sehen. Ein Telefonat ergab, dass die angegebene Firma dort seit Jahren nicht mehr existiert.
Post-Mitarbeiterin meldet Polizei auffälliges Paket
Ermittlungen der Streife ergaben, dass die auf dem Umschlag angegebene Absenderin im gesamten Kreisgebiet namentlich nicht existiert, es ließ sich jedoch eine mögliche Absenderin unter der angegebenen Anschrift ermitteln. Die 76-jährige Seniorin bestätigte, dass sie den Umschlag selbst an der Post abgegeben hatte. Zuvor sei sie von einer Unbekannten angerufen worden, die ihr versprochen hatte, sie würde das Geld später mit einem entsprechenden Gewinnaufschlag zurückgesandt bekommen.
Offenbar handelt es sich hier um eine Betrugsmasche, ähnlich dem Enkeltrick und wäre der Umschlag bei der Post nicht aufgefallen, dürfte das Geld wohl unwiederbringlich weg gewesen sein. Zur Überprüfung der Bankunterlagen hinsichtlich weiterer Vorfälle dieser Art in der Vergangenheit, an die sich die Geschädigte möglicherweise nicht mehr erinnert, wurde deren Tochter informiert.