Aus für das Collegium Bernardinum - 15 Millionen Euro für Ursula-Schulen

Erzbistum Paderborn stärkt Schulstandort Attendorn


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Der Gesamtbetrieb des Erzbischöflichen Internats Collegium Bernardinum in Attendorn soll zum Ende des Schuljahrs 2022/23 aufgegeben werden. von privat
Der Gesamtbetrieb des Erzbischöflichen Internats Collegium Bernardinum in Attendorn soll zum Ende des Schuljahrs 2022/23 aufgegeben werden. © privat

Attendorn/Paderborn. Um den Schulstandort Attendorn zu stärken, investiert das Erzbistum Paderborn 15 Millionen Euro in die St.-Ursula-Schulen mit Gymnasium und Realschule. Dafür muss es den Gesamtbetrieb des Erzbischöflichen Internats Collegium Bernardinum aufgeben. Das gab das Erzbischöfliche Generalvikariat am Mittwoch, 9. Februar, in Paderborn bekannt.


Ausbau der schulischen Bildungsarbeit für viele oder Betreuung für verhältnismäßig wenige Schüler - das Erzbistum Paderborn als Träger der drei kirchlichen Einrichtungen in Attendorn habe sich entscheiden müssen. „Alles zusammen an einem Standort geht nicht mehr“, erklärt der Leiter des Bereichs Schule und Hochschule im Erzbischöflichen Generalvikariat, Monsignore Joachim Göbel, die jüngste Entscheidung.

Aus strategischer und finanzieller Hinsicht sei es anders auch nicht zukunftsweisend. „Nicht umsonst war der Träger gezwungen, auf die inzwischen veränderten Voraussetzungen zu reagieren und zuvor bereits das Wohnangebot des Internats einzustellen.“ Nach „ausführlichen Diskussionen und Abwägen aller Vor- und Nachteile“ sei „die schwere Entscheidung für die Stärkung des Schulstandortes gefallen“.

Gemeinsam Lösungen finden

Die weitreichenden Konsequenzen habe man im Blick, sagt Monsignore Göbel: „Jetzt ist es wichtig, Lösungen für die noch offenen Fragen zu finden.“ Diese betreffen nicht nur die im Internat tagesbetreuten Schüler sowie ihre Eltern, sondern auch die derzeitigen Mitarbeiter des Collegium Bernardinum. Für sie setze sich das Erzbistum Paderborn jetzt mit allen Möglichkeiten ein. „Vor Ort in Attendorn führen wir mit allen Seiten intensive und zielorientierte Gespräche, damit hoffentlich für niemanden Nachteile im Übergang entstehen.“

Leiter des Bereichs Schule und Hochschule im Erzbischöflichen Generalvikariat, Monsignore Joachim Göbel von privat
Leiter des Bereichs Schule und Hochschule im Erzbischöflichen Generalvikariat, Monsignore Joachim Göbel © privat

Über das Fortkommen der Gespräche mit der Stadt Attendorn und den ortsansässigen Schuleinrichtungen will der Bereich Schule und Hochschule des Erzbischöflichen Generalvikariats die Beteiligten regelmäßig informieren. Das noch in Betrieb befindliche Tagesinternat soll zum Ende des Schuljahrs 2022/23 geschlossen werden. Über den Zeitraum hinaus werden keine Betreuungsverträge mehr abgeschlossen.

Begleitung für den Übergang

Die derzeit 25 von der späteren Schließung betroffenen Mitarbeitenden des Collegiums Bernardinum, darunter pädagogisches Personal, Hauswirtschafts- und Reinigungskräfte, sollen vom Bereich Personal und Verwaltung des Erzbischöflichen Generalvikariats bei der Suche nach neuen Arbeitsplätzen unterstützt und begleitet werden. Die Verantwortlichen wollen sich vor allem um freie Arbeitsplätze vor Ort in Kirche und Caritas bemühen.

Die aktuell etwa 60 durch das Tagesinternat betreuten Schüler sollen nach Möglichkeit in die außerschulischen Tagesbetreuungen der örtlichen Schuleinrichtungen übernommen werden.

Wie zukünftig mit dem denkmalgeschützten Gebäudekomplex des Collegium Bernardinum umgegangen werden soll, das auch von der örtlichen Kirchengemeinde mit genutzt wird, ist noch nicht geklärt. In Kürze solle ein Wertgutachten erstellt werden. Bekannt sei, dass der Gebäudekomplex bei Weiterführung der bisherigen Nutzung aufwändig zu sanieren wäre. Er bliebe aber auch flächenmäßig einfach zu groß.

Bauprojekt an St.-Ursula-Schulen

Für die Stärkung des Schulstandortes plant das Erzbistum Paderborn die Investition von 15 Millionen Euro. Damit will der Träger ein umfangreiches Bauprojekt an den St.-Ursula-Schulen umsetzen. Vorgesehen sind die Renovierung von Unterrichtsräumen, eine neue Sporthalle, eine neue Mensa und neue Räume für die Betreuung für die insgesamt etwa 1.300 Schüler des Gymnasiums und der Realschule.

Die 15 Millionen Euro werden in Gymnasium, Realschule, Mensa und Turnhalle investiert. von privat
Die 15 Millionen Euro werden in Gymnasium, Realschule, Mensa und Turnhalle investiert. © privat

Profitieren sollen neben der Schulgemeinschaft auch die örtliche Infrastruktur samt der lokal und regional ansässigen Firmen, die bei den Baumaßnahmen bevorzugt Aufträge erhalten sollen. Voraussichtlich im kommenden Sommer können weitere Bestandteile der Investition näher erläutert werden.

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