Attendorner SPD-Urgestein Jürgen Meise schreibt Chronik zum 125-Jährigen

77-Jähriger dreht am Rad der Zeit


Topnews
Ein Archivbild von Jürgen Meise aus dem Jahr 2005.  von privat
Ein Archivbild von Jürgen Meise aus dem Jahr 2005. © privat

Attendorn. Jürgen Meise (77) kennt die Geschichte der Attendorner SPD wie seine Westentasche. Bereits zum 100-Jährigen verfasste der langjährige Fraktionsvorsitzende der Sozialdemokraten einen Rückblick auf die Parteigeschichte und ist jetzt wieder beim Verfassen der Chronik zum 125-jährigen Bestehen aktiv geworden.


So aktiv, dass seine Arbeiten abgeschlossen sind, Texte und Gestaltung sind fertig und die Seiten liegen der örtlichen Druckerei bereits vor. Laut momentaner Planung soll das 80 bis 90 Seiten umfassende Werk am 6. Juni, dem Gründungstag des Ortsvereins, vorgestellt werden.

Wolfgang Langenohl, Vorsitzender der SPD Attendorn, lobt das Engagement seines langjährigen Weggefährten. „Jürgen Meise ist für uns Gold wert. Er ist ein Stratege, der den Ortsverein dahin gebracht hat, wo er jetzt ist. Er ist zudem ein äußerst akribischer Archivar.“

Das Bronze-Relief erinnert an die Gründung der SPD Attendorn vor 125 Jahren.  von privat
Das Bronze-Relief erinnert an die Gründung der SPD Attendorn vor 125 Jahren. © privat

Mal kurz zurückgeblickt erklärte Jürgen Meise die ersten Schritte zur Entstehung der SPD mit dem Wirken von Franz Scherer, der im Jahr 1848 bei der März-Revolution in Berlin dabei war. Die Revolution war ein zentrales Ereignis der deutschen Freiheits- und Nationalbewegung.

Jürgen Meise fasst das Geschehen in seine Worte: „Das war der Humus, auf dem die SPD gegründet wurde“, denn: „Nach seiner Rückkehr aus Berlin trat Franz Scherer in seiner Heimatstadt Attendorn für sozialistisches Gedankengut ein.“

Attendorner SPD-Geschichte mitgeprägt

Franz Scherer gab seine politischen Ambitionen an vier seiner fünf Söhne weiter und zwei seiner Enkel zählten schlussendlich zu den Gründungsmitgliedern der SPD im Jahr 1896. Seit 1994 hält die SPD ihre Mehrheit in Attendorn und die Zeiten der Weimarer Republik, in denen 20 Prozent eine beeindruckende Zahl war, liegen hinter den Sozialdemokraten.

2020 wurde Jürgen Meise (2. von links) von der SPD geehrt. Mit dabei waren u.a. Wolfgang Langenohl (rechts), Christian Pospischil (2. von rechts) und Alfons Stumpf (links). von SPD Attendorn
2020 wurde Jürgen Meise (2. von links) von der SPD geehrt. Mit dabei waren u.a. Wolfgang Langenohl (rechts), Christian Pospischil (2. von rechts) und Alfons Stumpf (links). © SPD Attendorn

Jürgen Meise hat einen Teil der Attendorner SPD-Geschichte mitgeprägt. Vor 51 Jahren trat er in die Partei ein und wurde sofort zum stellvertretenden Vorsitzenden gewählt. Von 1975 bis 2009 engagierte sich der heute 77-Jährige als Ratsmitglied und war 26 Jahre Fraktionsvorsitzender. Zudem bekleidete er von 1992 bis 2002 das Amt des Ortsvereinsvorsitzenden und war vier Jahre Unterbezirksvorsitzender.

Artikel teilen: