Attendorner Rivius Gymnasium verabschiedet Schulleiter Rudolf Hermanns

Daniela Greitemann übernimmt


  • Attendorn, 31.01.2020
  • Von Christine Schmidt
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von links: Bürgermeister Christian Pospischil, Rudolf Hermanns, Daniela Greitemann, Landrat Frank Beckehoff und Gudio Schmidt (Bezirksregierung Arnsberg). von Christine Schmidt
von links: Bürgermeister Christian Pospischil, Rudolf Hermanns, Daniela Greitemann, Landrat Frank Beckehoff und Gudio Schmidt (Bezirksregierung Arnsberg). © Christine Schmidt

Attendorn. Kapitän, Schaffner und eben eine besondere Persönlichkeit: So wurde Rudolf Hermanns, Schulleiter des Rivius Gymnasiums Attendorn, am Freitag, 31. Januar, bei seiner Verabschiedung in den Ruhestand beschrieben. Auf ihn folgt seine vorherige Stellvertreterin Daniela Greitemann.


Während es für die Schüler des Rivius Gymnasiums zuvor Zeugnisse gegeben hatte, gab es auch für Hermanns Noten - und zwar nur gute. Von Lehrerrat, Schulpflegschaft, Lehrerkollegen und auch Schülern wurde er als stets offen und hilfsbereit bezeichnet. „Ich habe die menschliche Seite an Ihnen kennen und schätzen gelernt“, sagte Nicole Raulfs von der Schulpflegschaft.
Hermanns zieht nach Ostfriesland
Fast zehn Jahre lang hat der gebürtige Rheinländer das Steuer der Schule übernommen, nun zieht es den Eisenbahnfreund ins neue Haus nach Ostfriesland. „In all den Jahren hat er das Schiff mit Geschick und Engagement durch stürmische Zeiten gesteuert“, sagte Bürgermeister Christian Pospischil.

Auch das Stadtoberhaupt wurde damals von Hermanns unterrichtet – allerdings noch am St.-Ursula-Gymnasium. „Er war das, was ein Lehrer sein sollte: eine Lehrer-Persönlichkeit“, betonte Pospischil. Und auch das Wohl des Rivius Gymnasiums „stand für dich immer oben.“
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Mit ehrlichen und kritischen Worten, die seine Kollegen und Schüler sehr an ihm schätzten, verabschiedete sich Hermanns in seiner letzten Rede. Die Politik stelle immer mehr Forderungen an Schulen, sich mit gesellschaftlichen Themen auseinander zu setzen bzw. diese zu lösen.  

Als Beispiel nannte er die Forderungen, Schülern ihre Rechte gegen sexuelle Übergriffe zu erklären, jede Schule mit einer Partnerschule in Entwicklungsländern zu vernetzen oder sich mehr gegen Antisemitismus einzusetzen. Selbstverständlich, so der scheidende Schulleiter, seien all diese gesellschaftlichen Probleme wichtig. Aber es könne nicht sein, dass die Politik diese Angelegenheiten immer an Schulen weitergebe.
Politik in die Pflicht genommen
„Alle Themen sind relevant“, betonte Hermanns. „Aber wenn sich jemand kümmern soll, müssen auch die Ressourcen bereitgestellt werden.“ Um diese Forderungen müsse sich die Politik kümmern, denn: „Was sollen die Super-Lehrer denn noch machen?“, fragte er rhetorisch in die Runde. 

Er jedenfalls habe an diesem Ort viel gelacht und gelernt. „Wenn ich so bin, wie ihr alle erzählt habt, bin ich ja eigentlich ein angenehmer Mensch“, lächelte er mit Blick in die Reihen der Schulgemeinschaft.
Erste Schulleiterin am Rivius
Neu an Bord musste Daniela Greitmann niemand begrüßen. Hier zu Schule gegangen und 1993 ihr Abitur gemacht, ist Greitemann eine echte „Rivianerin“. 2005 begann sie ihre Laufbahn am Gymnasium als Lehrerin, wurde 2011 kommissarische „Vizechefin“ und 2012 dann zur stellvertretenden Schulleiterin ernannt.

Für das altehrwürdige Rivius ist das ein historisches Ereignis: Greitemann ist die erste Frau, die die Leitung der Schule übernimmt. Lebensqualität, Bildung, ein gesundes Selbstbewusstsein zu stärken und zu schaffen sowie einen Raum für Kompetenz und unterschiedliche Perspektiven zu bieten – all das wünscht sich die neue Schulleiterin für das Rivius Gymnasium.
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