Attendorner Gemeinde verabschiedet sich von Dr. Christof Grote

„Gutes sollte man teilen…“


Abschiedsfeier in der Garage: Dr. Christof Grote wurde auf ungewöhnliche Art und Weise verabschiedet. von privat
Abschiedsfeier in der Garage: Dr. Christof Grote wurde auf ungewöhnliche Art und Weise verabschiedet. © privat

Attendorn. Die Verantwortlichen hatten sich wochenlang auf den Festgottesdienst vorbereitet und dann kam wegen der aktuellen Corona-Entwicklung alles ganz anders. Statt am Reformationstag einen Festgottesdienst aus Anlass der Reformation, des 70-jährigen Bestehens des Evangelischen Posaunenchores Attendorn und der Verabschiedung von Pfarrer Dr. Christof Grote als Gemeindepfarrer in der Hansestadt feiern zu können, durfte es nur ein „normaler“ Präsenzgottesdienst sein. Dieser wurde im Livestream übertragen.


War es geplant, vor dem Gottesdienst Glückwünsche, Karten und Geschenke zum Abschied an Dr. Grote zu überreichen, mussten sich die Mitglieder des Bezirksausschusses Attendorn der Evangelischen Kirchengemeinde Attendorn-Lennestadt eine Alternative einfallen lassen. Mit Genehmigung der Familie Grote-Berthold bauten sie in der Garage Gabentische für den neuen Superintendenten auf.

Unorthodoxe Überraschung

Als dieser nach einer Dienstfahrt seinen Wagen in die Garage fahren wollte, wurde er davon überrascht. Dr. Grote freute sich riesig, dass es der Gemeinde auch in dieser schwierigen Zeit gelungen war, sich auf diese unorthodoxe Weise von ihm als Gemeindepfarrer zu verabschieden. Das Abschiedsgrußwort des Vorsitzenden des Gesamtpresbyteriums, Wolfgang Dröpper, das nun nicht mehr gehalten werden konnte, legten die Helfer unter das Geschenk, so dass Christof Grote auf diese Weise erfahren konnte, wie sehr die Gemeinde ihn vermissen wird und ihm trotzdem alles Gute für die neue Aufgabe als Superintendent des Kirchenkreises Lüdenscheid-Plettenberg wünscht.


Wolfgang Dröpper erinnerte in seinem nicht gehaltenem Grußwort daran, dass Dr. Christof Grote nach seiner Amtseinführung am 2. November 1997 23 Jahre lang der Gemeinde seinen Stempel aufgedrückt habe: „Du hast dich um einige Arbeitsbereiche unserer Gemeinde und vor allem auch um die dort mitarbeitenden Haupt- und Ehrenamtlichen besonders gekümmert. Nur beispielhaft möchte ich dabei die Frauenhilfe und unsere Kinder- und Jugendbücherei nennen sowie unseren Martin-Luther-Kindergarten und das weite Feld der Diakonie.“

Dank von Attendorner Tafel und Sozialzentrum

Hierbei seien insbesondere die Kleiderkammer und die „Attendorner Tafel“ zu nennen. Beide habe Dr. Grote seit zwei Jahrzehnten unter zum teil schwierigen räumlichen Bedingungen begleitet. Inzwischen hätten sie ihre Heimat im Sozialzentrum „lebensfroh. Kirchen im Laden“ gefunden, dessen Initiator und Motor er seit Jahren gewesen sei. Mit Blick auf das neue Amt als Superintendent wies Dröpper auf eine Aussage einer Kirchenkreismitarbeiterin hin, die in den sozialen Netzwerden geschrieben hatte: „Gutes soll man teilen …. jetzt ist dann der Kirchenkreis dran…“.


Mit einer eindringlichen Bitte schloss der Vorsitzendes des Presbyteriums sein Grußwort: „Lieber Christof, vergiss unsere – deine – Diaspora-Gemeinde nicht, sondern begleite und unterstütze uns und unsere Entwicklung auch von deinem neuen Dienstsitz in Lüdenscheid aus.“

Artikel teilen: